Stadt Dachau:Biberhatz in Dachau

Ein Tierarzt betäubte den Nager mitten in der Stadt mit Blasrohr und Pfeil, nachdem die Polizei das Tier umstellt hatte.

Matthias Pöls

Ein Biber hatte sich in der Nacht von Freitag auf Samstag in die Dachauer Innenstadt verirrt. Dabei unternahm das Tier einen weiten Spaziergang von der Schleißheimer Straße über die Münchner Straße bis zur Martin-Huber-Straße an der Ecke Grubenstraße. Ein ganzer Trupp von Polizisten begleitete den geschützten Nager dabei. Zwei Beamte der Bundespolizei München übernahmen den Fall, weil sie zufällig in der Nähe waren. Ein Bürger hatte gegen zwei Uhr in der Früh beobachtet, wie der Biber über die Straße lief und mehrere Autos scharf bremsen mussten, um ihn nicht zu überfahren. Kurze Zeit später konnte der Biber in der Martin-Huber-Straße mit dem Rücken zur Wand von Beamten umstellt werden. Die Polizei verständigte den Dachauer Tierschutzverein.

Ein Biber in freier Wildbahn. Normalerweise verirren sich die scheuen Tiere nicht in die Nähe von Menschen. Doch in der Nacht von Freitag auf Samstag spazierte ein Nager über gepflasterte Wege.   (Foto: N/A)

Er war sehr aggressiv und von massiver Gestalt", teilt die Bundespolizei München mit. Daher konnte auch der Notdienst des Tierheims den Biber nicht einfangen. Um das verängstigte Tier mitten in der Stadt wieder in sein heimisches Gewässer bringen zu können, musste ein Tierarzt zu Hilfe geholt werden. Dieser sedierte den Nager mit einem Betäubungsmittel, dass er mit Hilfe eines Blasrohrs und Betäubungspfeilen verabreichte. Nach einer knappen Viertelstunde schlief das Tier in einer Hundebox und wurde zum Ausnüchtern ins Tierheim gebracht. Am nächsten Morgen gegen 10.30 Uhr setzten dessen Mitarbeiter den Biber wieder in der Amper aus.

© SZ vom 04.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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