Schulanfang in Dachau:Sicherheit für Schulanfänger

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Einsatz für einen sicheren Schulweg: Ehrenamtliche und Polizei sind unterwegs, um die Schulanfänger in Dachau zu unterstützen. Doch auch die Eltern sind gefragt.

Astrid Zehbe

Wenn am Dienstag in Bayern wieder die Schule beginnt, startet auch für 1409 Erstklässler im Landkreis Dachau der Ernst des Lebens. Mit umfangreichen Präventionsmaßnahmen und Aktionen möchte die Verkehrswacht Dachau gemeinsam mit Polizei, Schulamt, Landratsamt und der Stadt Dachau den Schulweg für die Erstklässler sicher machen.

Schülerlotsen sichern den Schulweg an Straßenübergängen. Wichtig ist laut Experten, dass Eltern mit ihren Kindern die Strecke vorher abgehen und einüben. (Foto: Toni Heigl)

"Kinder sind im Straßenverkehr besonders gefährdet", sagt Karl Englmann, Vorsitzender der Verkehrswacht Dachau. Sie haben nicht den gleichen Blickwinkel wie Erwachsene und schätzen Situationen oft falsch ein.

Mit Plakaten weist die Verkehrswacht Auto- und Radfahrer darauf hin, in der Nähe von Schulen langsam und umsichtig unterwegs zu sein. Außerdem werden wie jedes Jahr wieder an gefährlichen Übergängen Schulweghelfer eingesetzt. "Insgesamt sind etwa 350 Schülerlotsen im Landkreis ehrenamtlich im Einsatz", sagt Richard Wacht von der Verkehrspolizei Dachau. Diese begleiten die Kinder über die Straße und schaffen zudem eine erhöhte Aufmerksamkeit bei den Verkehrsteilnehmern. "Überquerungen mit Schulweghelfern sind die sichersten überhaupt", so Wacht.

Bislang sei kein einziges Kind dort verunglückt", lobt der Polizeihauptkommissar den ehrenamtlichen Einsatz. Allerdings werde es immer schwieriger, Schulweghelfer zu finden, berichtet Stefan Januschkowetz von der Stadt Dachau. "Für das Stadtgebiet suchen wir dringend mindestens 20 ehrenamtliche Helfer", sagt er. Meistens seien es Eltern, die diese Aufgabe morgens zwischen halb acht und acht Uhr übernehmen.

"Aber auch jeder andere ist willkommen. Großeltern oder Arbeitslose, die sich etwas dazu verdienen wollen." Schulweghelfer erhalten von der Stadt pro Einsatz eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 4,50 Euro. Außerdem werden die Helfer von der Polizei geschult und von der Verkehrswacht mit entsprechender Kleidung ausgestattet.

Neben dem Einsatz von Schulweghelfern wird stark auf Prävention gesetzt. Beate Rexhäuser vom Schulamt Dachau geht regelmäßig zu Elternabenden, um auf Gefahren auf dem Schulweg aufmerksam zu machen.

"Wir weisen auf die Bedeutung von heller Kleidung und Reflektoren am Schulranzen hin", sagt die Fachberaterin für Verkehrserziehung und Unfallverhütung. Außerdem rät sie Eltern, in den ersten Tagen den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu beschreiten oder ältere Geschwister- oder Nachbarskinder mitgehen zu lassen. Zudem sollte die Fahrt mit dem Schulbus geübt werden.

"Eltern sollten ihre Kinder gleich von Anfang an mit dem Bus zur Schule fahren lassen. Die Kleinen haben dann noch Welpenschutz und können von den älteren Kindern lernen", betont sie. Die Busfahrt übt sie mit ihren Eleven am kommenden Montag. "Das Warten an der Bushaltestelle, einsteigen - vor allem mit dem schweren Ranzen -, hinsetzen und aussteigen. Das muss alles gelernt sein", sagt Rexhäuser.

Auch die Polizei hat sich Prävention auf die Fahnen geschrieben und klärt in den Vorschulen auf. Doch nicht nur das: "Wir werden in den ersten Schultagen sehr präsent auf den Straßen sein, Geschwindigkeitskontrollen durchführen und schauen, ob Kinder und Erwachsene angegurtet sind", sagt Richard Wacht.

"Da wird es nicht bei Abmahnungen bleiben, denn leider haben wir festgestellt, dass Geldstrafen am besten wirken, um die Verkehrssicherheit zu fördern."

© SZ vom 10.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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