Um 8.30 Uhr ist es noch neblig in Röhrmoos, doch schon bei der Einfahrt zur Gregor-Märkl-Grundschule sieht man viele leuchtende Jacken und bunte Schulranzen. Die Kinder der frisch eingeschulten Klassen 1a und 1b stehen in Zweierreihe auf dem Pausenhof. An diesem Donnerstag steht ein Schulbustraining an, bei dem die Erstklässler lernen, wie sie sich beim Ein- und Aussteigen und während der Fahrt verhalten sollen. Das Training hat der Elternbeirat im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, heuer wurde es von Schulleiterin Sabine Bauer mitorganisiert. Stefan Januschkowetz ist zweiter Vorsitzender der Kreisverkehrswacht, die bei der Planung hilft, und findet die Schulung sehr sinnvoll, denn viele Schüler kämen aus anderen Ortschaften und seien auf den Bus angewiesen.
Die Erstklässler dürfen eine Probefahrt mit dem Bus machen. Zwischen den Kindern sitzt Daniela Reischl, die stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats. Sie findet es wichtig, das Training zum Schulbeginn zu machen. Ihr Kind fährt nicht mit dem Schulbus, es wird meist von ihr gefahren, denn Reischl wohnt 200 Meter zu nah an der Schule, um die Fahrtkosten erstattet zu bekommen. Nur wer mindestens zwei Kilometer von der Schule weg wohnt, kann den Schulbus gratis nutzen. Gerade weil Erstklässler so verkehrsunsicher seien, kritisiert sie diese Regelung: "Es wird so viel auf Elterntaxis geschimpft, aber es werden kaum Voraussetzungen geschaffen, damit das weniger wird."
Schulleiterin Sabine Bauer findet, jede Klassenstufe sollte eine jährliche Busschulung bekommen, auch wenn dies organisatorisch schwierig wäre. Immerhin wiederholen alle Klassen die Verhaltensregeln jeden Monat mündlich, so Bauer. Dass an der Gregor-Märkl-Grundschule auch kommendes Jahr ein Schulbustraining stattfindet, steht für sie außer Frage. Januschkowetz von der Kreisverkehrswacht möchte die Schulung auch an anderen Schulen einführen. Nach dem Training gehen die Röhrmooser Erstklässler wieder in ihre Klassenzimmer. Am Morgen darauf werden sie sicher noch einige Regeln im Kopf haben.