Bergkriterium:Radrennen mit Rio-Gefühlen

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Das hochkarätig besetzte 65. Bergkriterium zum Dachauer Volksfest wird von der Sambagruppe der Stadtkapelle in Schwingung versetzt. Soli-Vorsitzender Wolfgang Moll erwartet großen Sport

Von Benjamin Emonts, Dachau

Es sind die Kräfte zehrenden Anstiege, die steilen Abfahrten, die anspruchsvollen Kopfsteinpflasterpassagen und nicht zuletzt das malerische Ambiente der historischen Altstadt, die das Dachauer Bergkriterium jedes Jahr zu einem deutschlandweit einzigartigen Radrennen machen. Bei den Sportlern, ob Amateur oder Halb-Profi, ist das Spektakel seit jeher beliebt. Am Montag, 15. August, an Mariä Himmelfahrt, findet das Bergkriterium bereits zum 65. Mal statt. Wolfgang Moll, der Vorsitzende des veranstaltenden Radsport-Vereins Soli Dachau, rechnet abermals mit Tausenden von Zuschauern und spannenden Rennen auf dem schwierigen Rundkurs.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr verheißen die Wetterprognosen Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 25 Grad für das diesjährige Bergkriterium. Das Radrennen zählt zu den größten Sportveranstaltungen im Landkreis und ist fester Bestandteil im Terminkalender der Radrennfahrer. In fünf Einzelwettbewerben nahezu aller Alters- und Leistungsklassen messen sich mehr als 400 Sportler. Soli-Vorsitzender Moll freut sich wieder auf "Spitzenradsport auf internationalem Niveau". Start und Ziel befinden sich wie gehabt vor dem Rathaus. Weil zeitgleich die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro stattfinden, macht heuer die Samba-Truppe der Stadtkapelle Dachau Stimmung im Start-Ziel-Bereich.

Sichtungsrennen für Kaderanwärter

Das internationale Starterfeld in fast allen Rennklassen zeigt, dass das Rennen weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist. So treten beim Jugendrennen für unter 17-Jährige, das vom Bayerischen Radsportverband als Sichtungsrennen für Kaderanwärter deklariert wurde, ambitionierte Nachwuchssportler aus Brandenburg und Rostock an. Beim Seniorenrennen und dem Elite-Rennen werden Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland erwartet.

Die Wettkämpfe beginnen um 12 Uhr traditionell mit dem Jedermann-Rennen. Mit dabei sind das Dachauer Team "DerFreistaat.de" und Lokalmatador Matthias Anders. Es folgen von 13 Uhr an die Fette-Reifen-Nachwuchsrennen für Kinder zwischen fünf und 14 Jahren. Allein vom Veranstalter Soli Dachau nehmen zehn Talente teil, darunter die Bayerische Meisterin im Radcross, Liliane Krüger. Um 13.50 Uhr gehen dann die Senioren an den Start. Auch hier sind mit Peter Torre, Gerhard Österreicher, Andi Fischer und Markus Franke vier Fahrer vom Team Soli am Start und messen sich mit Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet. Das Bayerische Sichtungsrennen der Jugendklasse für Männer und Frauen folgt um 14.45 Uhr.

Ernsthafte Siegchancen

Der Schlusspunkt ist gleichzeitig der Höhepunkt des Bergkriteriums: das Elite-Rennen für Lizenzfahrer (A, B und C), das um circa 15.45 Uhr beginnt. "Das große, mit rund 100 Startern elitäre Fahrerfeld wird auf dem anspruchsvollen Kurs keinen Wunsch des Radsportfans offen lassen", kündigt Soli-Vorsitzender Moll an. In den vergangenen Jahren haben Ausreißversuche und Sprints das Renngeschehen bestimmt. "Ob am Ende einer der Sieger der Vorjahre oder einer der Newcomer die beste Taktik oder die schnellsten Beine hat, wird spannend zu verfolgen sein", blickt Moll voraus. Ernsthafte Siegchancen räumt er gleich mehreren Fahrern ein. Florenz Knauer aus Nürnberg, der im vergangenen Jahr die Bayerische Cross-Meisterschaft in Dachau gewonnen hat, war bereits in den Jahren 2012 und 2013 siegreich. Aussichtsreich starten auch der aktuelle Deutsche Meister der Steherfahrer und im Zweiermannschaftsfahren auf der Bahn, der Cottbuser Stefan Schäfer, oder der Sieger aus dem Jahr 2014, Marcel Fischer. Die Dachauer Hoffnungen ruhen auf Sven Harder vom Team Soli und dem Arnbacher Timon Loderer, der mit seinem gesamten Team Erdgas Schwaben antreten wird. Weitere Infos stehen im Internet unter der Adresse www.soli-dachau.de.

© SZ vom 13.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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