Als der zwölfjährige Henrik Einöder in die Steilwandkurve fährt und sich sein Fahrrad dabei leicht schräg stellt, bleibt sein Blick konzentriert. Denn weiter geht es über die Wellen auf und ab, hoch und runter. Als er bei der letzten Welle ein bisschen zu schnell wird, springt sein Fahrrad wie bei einer kleinen Rampe in die Luft. Er und sein Kumpel sind das erste Mal auf der künstlich angelegten Montainbike-Strecke, dem sogenannten Pumptrack, in Markt Indersdorf unterwegs. "Wir wollen öfters hierher, weil's so Spaß macht", sagt Henrik Einöder.
Die Marktgemeinde hat den Pumptrack hinter den Tennisplätzen auf dem Gelände des TSV Indersdorf installieren lassen. Zusammengeschraubte Holzelemente bilden den Rundkurs mit steilen Kurven und Hügeln, eine raue Kunststofffläche bietet allem was Räder hat Halt, egal ob Mountainbikes, Rollern, Skateboards, Inlineskates oder Laufrädern. "Mit dem Fahrrad ist es angenehmer zu fahren", sagt Henrik Einöder und tritt in die Pedale für eine neue Runde unter der heißen Augustsonne.
Jugendliche sammeln Unterschriften für geteerte Mountainbike-Strecke
Andrea Waltinger ist Leiterin des Technischen Bauamts der Marktgemeinde Indersdorf. Sie erklärt, dass Fahrer auf der Strecke eigentlich nur durch Gewichtsverlagerung oder durch das Ziehen und Drücken des Fahrradlenkers - also durch "pumpen" - ihr Rad antreiben und dabei immer schneller werden. "Wer es richtig macht, braucht nicht zu treten", sagt sie: "Das ist anstrengend und richtiger Sport."
Sie ist Mitorganisatorin des mobilen Pumptracks. Die Idee nach einer Jungbürgerversammlung im vergangenen Jahr. Dort hatten Jugendliche aus der Gemeinde nach einer geteerten Mountainbike-Strecke gefragt und dafür bereits Unterschriften gesammelt, heißt es in dem Protokoll der Versammlung. Doch Bürgermeister Franz Obesser (CSU) äußerte Bedenken bezüglich der Finanzierung und Genehmigung. Denn das TSV-Gelände befindet sich in einem Überschwemmungsgebiet, weshalb dort nicht geteert werden dürfe. Deshalb beschloss die Marktgemeinde im Februar die Anschaffung einer nicht asphaltierten, mobilen Stecke.
Seit Mitte August steht die Rampe auf dem TSV-Gelände - bis Mitte September wird sie dort auch bleiben. "Dann rentiert sie sich nicht mehr", sagt Andrea Waltinger. Denn im Herbst würde es öfters regnen und die Fahrbahn dürfte im nassen Zustand wegen der Rutschgefahr nicht befahren werden. Die Firma, welche die Anlage an die Gemeinde vermietet hat, wird den Pumptrack deshalb um den 11. September herum wieder abholen. "Wenn die Bahn bei den Leuten gut ankommt, dann leihen wir sie nächstes Jahr wieder aus", sagt Waltinger. Die mobile Rundstrecke könne auch den Standort wechseln und mal in Niederroth stehen. Vergangenes Jahr war sie laut Waltinger beispielsweise schon in Schwabhausen.
Jugendarbeit veranstaltet Juz-Nachmittag an der Rundbahn
Noch ist das Gelände bis auf Henrik Einöder und seinen Freund aber leer. Max Biebel vom Zweckverband Jugendarbeit in Markt Indersdorf vermutet, dass das auch an der Urlaubszeit liegt: "Gegen Ende der Ferien wird es bestimmt voller." Von den Jugendlichen sei das Interesse aber da: "Wir haben ein paar Jungs, die sehr aktiv im Bikebereich sind und dazu auch durch den ganzen Landkreis fahren."
Wer die Rundbahn ausprobieren und dabei Gleichgesinnte treffen möchte, kann dies am Donnerstag, 31. August, tun. Ab 16 Uhr veranstaltet die Jugendarbeit am Pumptrack einen gemütlichen Juz-Nachmittag bei Musik, kühlen Getränken und Grillen. "Es darf jeder kommen, der mag", sagt Biebel. Räder oder andere Fahrzeuge sind mitzubringen. Für Samstag, 16. September, ist ein Ausflug in den Bikepark nach Lenggries geplant, dafür sind noch ein paar wenige Plätze frei, Anmeldung beim Zweckverband Jugendarbeit.
