Positive Bilanz:Das Karlsfelder Siedlerfest ist wieder in

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In den vergangenen Jahren bewegten sich die Besucherzahlen oft auf enttäuschendem Niveau. Mit dem Wechsel zu Festwirt Peter Brandl ist die Trendwende geglückt.

Von Jana Rick, Dachau

Zehn Tage Siedler- und Seefest liegen hinter Karlsfeld und das Fazit fällt in diesem Jahr mehr als positiv aus: Veranstalter, Festwirtfamilie und Schausteller blicken auf erfolgreiche und friedliche Tage zurück. "Alles ist hervorragend gelaufen", sagt Festreferentin Christa Berger-Stögbauer. Von der Polizei habe es "nichts Nennenswertes" zu berichten gegeben, auch die Johanniter waren nicht oft im Einsatz. Am Seniorentag mussten sie eine ältere Dame wegen Kreislaufschwäche ins Krankenhaus liefern, und ein kleiner Junge erlitt gequetschte Finger, als ihn sein Vater aus der noch fahrenden Kindereisenbahn heben wollte. Beide Patienten sind aber mittlerweile wieder wohlauf.

Nach dem erfolgreichen "Neustart" im Vorjahr mit Festwirt Peter Brandl hat das Siedlerfest nun wieder zu alter Stärke gefunden. Brandl selbst beschreibt seinen Erfolg als echte Trendwende. "Dieses Jahr haben wir gezeigt, dass das erfolgreiche Jahr 2017 keine Eintagsfliege war", sagt er. Etwa 120 000 bis 130 000 Besucher kamen in den zehn Tagen aufs Siedlerfest, genaue Zahlen gibt es nicht. Grund für die hohe Besucherzahl war wohl auch das gute Wetter und vielleicht auch die Public-Viewing-Leinwand im Festzelt, die viele Fußballfans anzog. Brandl betont auch, dass die Preise heuer nicht gestiegen seien, weder für die Speisen, noch für die Getränke. Vielleicht war das Fest auch deswegen so gut besucht. "Wir sind nun in einer Liga, die in Bayern als eine der höchsten gesehen werden kann", so der Wirt. Er lobt auch die insgesamt friedliche Stimmung im Bierzelt, die zwölf Sicherheitsmänner mussten nur einmal einen Streit schlichten.

Die Zufriedenheit zeigt sich auch an den Ergebnissen der erstmals durchgeführten Besucherumfrage. 300 gaben ihre Bewertungen online ab, etwa 60 direkt im Festzelt, letztere müssen noch fertig ausgewertet werden. Aber die ersten Ergebnisse der Onlinebefragung sind eindeutig. So gaben mehr als 78 Prozent der Befragten dem Karlsfelder Siedlerfest die Gesamtnote "Sehr gut" oder "Gut". Besonders gut bewertet wurden die Qualität der Speisen und Getränke im Festzelt, 86 Prozent fanden die Kulinarik "sehr gut" oder "gut". Und auch das Musikprogramm konnte mit 82,7 Prozent Zustimmung punkten.

"Eine Steigerung ist meiner Meinung nach nicht möglich"

Berger-Stögbauer freut sich besonders über den hohen Anteil an Besuchern, die aus anderen Landkreisen in die Gemeinde kamen, aus München, Freising oder Erding. "Viele von ihnen gaben auf Facebook zu, dass sie ein solches Fest von einem kleinen Ort wie Karlsfeld nicht erwartet hätten", sagt die Festreferentin. Und auch das Feuerwerk-Spektakel sprach sich in den sozialen Netzwerken herum; Paulaner meldete, dass es das nächste Mal bitte auch gerne ein solch pompöses Feuerwerk mit seinem Schriftzug hätte.

Zufriedene Besucher, eine festliche und doch friedliche Stimmung, zehn Tage strahlender Sonnenschein: "Eine Steigerung ist meiner Meinung nach nicht möglich", fasst Berger-Stögbauer ihr Resümee zusammen. Doch Brandl hat hohe Ansprüche, er möchte noch mehr. "Wir möchten nächstes Jahr noch ein bisschen besser werden", sagt er. Denn auch wenn der Verbesserungsbedarf gering sei, an einigen Kleinigkeiten möchten die Veranstalter für das nächste Jahr doch arbeiten. Da wäre der "maue" Montag, mit den wenigsten Besuchern der Woche und der große Wunsch der Besucher nach einem Riesenrad. Online wurde es am häufigsten angefragt. Vielleicht geht der Wunsch der Gäste ja nächstes Jahr wirklich in Erfüllung. Ideen hat die Festgemeinschaft mehr als genug. Denn, wie Manuela Brandl, sagt: "Nach dem Fest ist vor dem Fest". Ihr Mann verspricht: "Den einen oder anderen Joker haben wir noch für nächstes Jahr." Mehr möchte er nicht verraten, nur so viel: Die "Brettl-Spitzen" werden 2019 wieder kommen und den erfolgreichen Vorabend wird es auch wieder geben. Und egal, wie viele Maß Bier getrunken wurden oder wie hoch die Besucherzahlen sind, ihnen geht es vor allem um das eine: Dass die Besucher beim Verlassen des Karlsfelder Siedlerfestes so wie dieses Jahr sagen: "Schee war's!"

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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