Die Liste der Schulen im Landkreis, die nach einem Corona-Fall Klassen und Lehrer in Quarantäne schicken mussten, ist einen Monat nach Schulbeginn schon stattlich. Insgesamt acht Schulen, sechs davon in Dachau, waren bislang betroffen. Erst am Dienstag mussten das Ignaz-Taschner-Gymnasium (ITG) und die Bavarian International School (BIS) in Haimhausen Schüler und Lehrkräfte nach Hause schicken, die Kontakt zu jeweils einem mit Covid-19 infizierten Schulkind hatten. Am ITG sind laut Direktor Erwin Lenz eine 32-köpfige Klasse sowie fünf Lehrer in Quarantäne. An der BIS trifft es Schulleiterin Chrissie Sorenson zufolge mehr als 60 Schüler der 6. Klasse und sechs Lehrer. Auch an der Realschule Weichs hatte es zuletzt einen Fall gegeben.
Spricht man mit den Schulleitern der betroffenen Einrichtungen, scheint die Situation aktuell beherrschbar zu sein. Als am Dienstag die Corona-Meldung kam, habe man am ITG schnell die betroffene Klasse im Pausenhof versammelt, das Gesundheitsamt kontaktiert und die Eltern informiert, sagt Erwin Lenz. Dass nicht mehrere Klassen in Quarantäne mussten, sei jedoch pures Glück, da es in den vergangenen Tagen keinen klassenübergreifenden Unterricht gegeben habe. Ob es zu Ansteckungen kam, wird sich noch zeigen. Besorgt reagierten am Dienstag viele Eltern, die in der Schule anriefen, um sich über die Situation zu informieren. "Das war wie im Wespennest", so Schulleiter Lenz. Am Mittwoch habe sich die Lage beruhigt.
Also alles im Griff? Nicht wirklich, findet Beate Rexhäuser, Kreisvorsitzende des BLLV. Sie glaubt, dass sich die Lage angesichts des Lehrermangels schnell zuspitzen könnte, sollten die Infektionszahlen wieder steigen und mehrere Klassen gleichzeitig isoliert werden. Außerdem seien viele Lehrer bereits jetzt "am Limit".