Karlsfeld:Ein Plan mit stillen Örtchen

Lesezeit: 2 min

Auf dem Wegweiser "Hier kann man... wenn man (plötzlich) muss" sind unter anderem die Toiletten am Karlsfelder See eingezeichnet. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Immer wieder wurde der Karlsfelder Seniorenbeirat darum gebeten, eine Übersichtskarte mit Toiletten zu erstellen. Seit kurzem ist das Werk vollendet - der Wunsch nach einer Toilettenanlage wie am Unteren Markt in Dachau bleibt.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Wenn man muss, dann muss man eben - und dann muss es oft schnell gehen. Aber wo ist die nächste Toilette? Das haben sich Karlsfelder Bürger und Bürgerinnen immer wieder gefragt und klopften beim Seniorenbeirat an: "Wir wurden immer wieder darauf angesprochen, ob wir eine Übersichtskarte mit Toiletten erstellen können", sagt der 67-jährige Beirat Siegfried Weber: "Schließlich gibt es das in anderen Städten auch."

Also machten sich die Seniorenbeiräte an die Recherche: Sie lokalisierten öffentliche Toiletten der Gemeinde und fragten außerdem bei Geschäften, Restaurants und Tankstellen in der Ortsmitte nach, ob deren Toiletten von der Öffentlichkeit kostenlos genutzt werden dürfen: "Aber da war die Zurückhaltung eher groß", erzählt Weber. Einige befürchten wohl, dass ihr stilles Örtchen dadurch übermäßig beansprucht werden könnte.

"Wir sind mit der WC-Abdeckung in Karlsfeld eigentlich ganz zufrieden"

Mittlerweile ist aus den Recherchen des Beirats, in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderer der Gemeinde Peter Freis, ein "Wegweiser zu öffentlich zugänglichen Toiletten in Karlsfeld" entstanden, mit dem Titel "Hier kann man... wenn man (plötzlich) muss". Das Faltplan ist im Rathaus, Karlsfelder Geschäften und auf der Gemeindehomepage erhältlich. Es zeigt Kartenausschnitte von der Ortsmitte, Waldschwaigsee und Karlsfelder See, darauf sind die vorhandenen Toiletten eingezeichnet. Webers Fazit: "Wir sind mit der WC-Abdeckung in Karlsfeld eigentlich ganz zufrieden."

Hat den Toiletten-Wegweiser mitgestaltet: Siegfried Weber sitzt seit rund drei Jahren im Seniorenbeirat. (Foto: Privat)

Doch ein wenig neidisch blickt das Gremium trotzdem auf die Stadt Dachau, dort gibt es am Unteren Markt eine fest installierte Toilettenanlage: "Das wäre sicher auch für Karlsfeld sinnvoll." Doch leider habe Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) bereits signalisiert, dass dies aus Kostengründen wohl leider nicht umsetzbar sei - "aber wir bleiben an dem Projekt dran", versichert Weber, er engagiert sich bereits seit rund drei Jahren im Gremium.

Demnächst stehen Seniorenbeiratswahlen an

Am Mittwoch, 22. Juni, stehen erneut Wahlen an. Aus Altersgründen treten der Vorsitzende Heinz-Peter Wilhelm und Beirat Hans Eberle zurück. Kandidieren können Karlsfelder und Karlsfelderinnen, die am Wahltag das 60. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in Karlsfeld wohnen und nicht im Gemeinderat sitzen. Und das Gremium kümmert sich nicht nur um Toilettenpläne: Es werden auch Ausflüge mit neuen Mitglieder organisiert, sowie Fachvorträge und Musikveranstaltungen, außerdem möchte Siegfried Weber in der kommenden dreijährigen Wahlperiode den Kurs "Nie zu alt für Smartphone und Internet" anbieten. Stolz erzählt er, dass eine weitere Forderung des Seniorenbeirats demnächst umgesetzt wird: Der Bürgertreff, den Karlsfelder Vereine nutzen dürfen, bekommt bald neue Vorhänge. Denn dort ist zwar ein Beamer vorhanden, aber der Raum könne bisher nicht verdunkelt werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: