Umweltschutz:Naturschützer trotz Widerstand

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Cyrus Mahmoudi, Kreisvorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz, erhält den Hermann-Ehrlich-Preis 2023. Hier stellt er bei einer Radtour eine für viele Arten wichtige Fläche vor, die durch die Planungen für die Dachauer Ostumgehung bedroht ist. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Cyrus Mahmoudi erhält den Hermann-Ehrlich-Preis. Das Bündnis für Dachau ehrt damit Personen, die demokratisches Verhalten beweisen, selbst wenn sie dafür persönliche Nachteile in Kauf nehmen müssen.

Cyrus Mahmoudi wird heuer mit dem Hermann-Ehrlich-Preis des Bündnis für Dachau ausgezeichnet. Der Dachauer Kreisvorsitzende des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) setze sich konsequent für Natur- und vor allem Artenschutz ein, begründet die Partei ihre Entscheidung.

Mahmoudi, der als Grafiker arbeitet, kämpfe um Biotope und Rückzugsgebiete für bedrohte Arten, nicht nur für Vögel, sondern auch Amphibien und Insekten, schreibt das Bündnis weiter. Sie seien etwa durch große Siedlungs- und Gewerbeflächen oder Straßenbauprojekte gefährdet, wie die Dachauer Nord- und Ostumgehung. Aktuell wollen Mahmoudi und seine Mitstreiter eine geplante Starkstromleitung durch das Inhauser Moos südlich von Haimhausen verhindern.

Seit rund vier Jahren gehört Mahmoudi auch dem Naturschutzbeirat des Landkreises an. Dieser kümmert sich um Naturschutzprojekte, das Ökoflächenkataster und beurteilt Eingriffe in Natur und Landschaft, hat aber lediglich beratende Funktion für die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Der Beirat setzt sich aus Vertretern von Naturschutzverbänden, Land- und Forstwirtschaft sowie Jagd und Fischerei zusammen.

Er vertritt seine Standpunkte auch gegen Widerstände

Außerdem ist er Beiratsmitglied im Landschaftspflegeverband Dachau und vertrete seine Standpunkte auch gegen Widerstände, so das Bündnis. Somit erfüllt Cyrus Mahmoudi die Voraussetzung, dass der Hermann-Ehrlich-Preis an Personen verliehen wird, "die aufrecht demokratisches Verhalten beweisen, selbst wenn sie dafür persönliche Nachteile in Kauf nehmen müssen".

Der Preis wird heuer zum sechsten Mal verliehen. Er ist nach dem im Juni 2011 verstorbenen Sozialpädagogen Hermann Ehrlich benannt und mit 1000 Euro dotiert. Ehrlich hatte sich mit der Zeit des Nationalsozialismus und deren Gegenwartsbezügen auseinandergesetzt und sich die Aufarbeitung des Dachauer Wahlfälschungsskandals im Jahr 2002 zur Aufgabe gemacht. Die Verleihung ist am 19. November im Thoma-Haus.

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