Musik:Unwiderstehlich

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Steamboat Switzerland kehren nach acht Jahren zum Jazz e.V. zurück

Als Steamboat Switzerland vor acht Jahren die Frühjahrsreihe des Jazz e.V. in Dachau eröffnete, waren die Zuhörer erst fasziniert, dann leicht geschockt und schließlich hellauf begeistert. Damals hieß es in der SZ: "Das ist aufrührend, das ist fesselnd, und was bleibt, ist ein Abend, wie man ihn in dieser brachialen Intensität selbst beim Jazz e.V. noch nicht erlebt hat: eine hochbrisante Zusammenführung musikalischer Schöpfung und Urknalltheorie, ein kompromissloses Manifest der Neuen Musik."

Für den Auftritt auf dem Internationalen Jazzherbst kündigt der Veranstalter ihn so an: "Höllisch komplizierte Kompositionen und Arrangements treffen auf unwiderstehliche Straight-ahead-Passagen, die den Schaufeldampfer Schweiz seit jeher auszeichneten, einzigartig machten. Lucas Niggli trommelt sich stellenweise mit Furor durchs Fitnessstudio, Dominik Blum orgelt wie der Gottseibeiuns bzw. wie ein sechshändiger Keith Emerson, Marino Pliakas' Bass scheint von einem ganzen Arsenal an Motoren, Hilfs- und Zusatzmotoren angetrieben. Dazwischen und danach lassen plötzliche Brüche das bahnbrechende Geschehen abreißen, es geht nahtlos über in sperrige Kammermusiken und allerlei altertümliche, höfische Töne, bestehend aus Gebläse aller Art, die ihrerseits wieder schrittweise ins Jazzrockige abdriften." Mit anderen Worten: Wenn die Band hält, was der Name verspricht, wird es am Freitagabend, 30. Oktober, 20 Uhr, in der Dachauer Kulturschranne richtig gut, richtig ekstatisch und richtig aufregend.

Der Jazz e.V. leistet sich dieses Jahr ein Programm der Wiedergänger und alten Freunde, die mit neuen Ideen und Ansätzen kommen. Ken Vandermark eröffnete den Jazzherbst mit einer Musik aus freiem Spiel und elektronischer Untermalung. Dominik Blum an der Orgel, Marino Pliakas am Bass und der Schlagzeuger Lucas Niggli sind ebenfalls nicht stehen geblieben. Solche Konzerte lassen die Jazzfreunde an Veränderungen teilhaben, die mitten hinein die Entwicklung des modernen Jazz führen (www.jazzev.de).

© SZ vom 29.10.2015 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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