Der Herbst hält Einzug und mit ihm nicht nur warme Mäntel, heiße Schokolade mit Sahne und buntes Laub, das durch die Luft wirbelt. Auch Laubbläser sind nun unüberhörbar wieder im Einsatz. Schier unermüdlich blasen sie das Laub von A nach B und wieder zurück - oder wie es die Stadt Dachau in einem kürzlich veröffentlichten Facebook-Post formuliert: "Für die einen einfach nur praktisch, für die anderen das nervtötendste Geräusch im Herbst: Laubbläser und Laubsauger."
Die Stadt weist in ihrem Post freundlich darauf hin, dass der Einsatz der lautstarken Geräte mit EG-Umweltzeichen nur werktags zwischen 7 und 20 Uhr erlaubt ist, jener von Geräten ohne ein solches Zeichen nur werktags von 9 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. "Am schonendsten - sowohl für Ohren als auch für tierische Lebewesen - sind immer noch der gute alte Rechen oder Besen", lautet der gut gemeinte Tipp der Stadtverwaltung. Für Igel, Insekten und andere Tiere sei ein Laubhaufen im Garten ein optimaler Ort, um die kalten Wintermonate "gemütlich zu verbringen". Und wenn der Winter einmal vorbei sei, werde das Laub zu wertvollem Humus, dessen Nährstoffe im heimischen Garten blieben und dafür sorgen würden, dass im Frühjahr wieder alles prächtig gedeiht.
Das ist - wen wundert's - sehr diplomatisch ausgedrückt. Immerhin kann die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern ja nicht verbieten, nach Belieben zu blasen und zu saugen. Aber mal ehrlich: Wenn man wirklich seine Zeit verschwenden will, kann man das doch auch ganz wunderbar Netflix schauend auf der Couch tun - und das, ganz ohne seine Mitmenschen mit unnötigem Lärm zu belästigen und die süßen Stacheltierchen ihres Winterunterschlupfs zu berauben.