CSU:"Der Schweinsbraten hat quasi Verfassungsrang"

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Ein bisschen Energiepolitik, ein bisschen Sozialpolitik und paar Hau-drauf-Sprüche gegen die Grünen - so war die Rede von Martin Huber in Karlsfeld. (Foto: Toni Heigl)

Beim "Politischen Fischessen" in Karlsfeld poltert CSU-Generalsekretär Martin Huber vor allem gegen die Ampel.

Von Morris Zalesjak, Karlsfeld

Rund 50 Besucher sind am Donnerstagabend zum "Politischen Fischessen" des Karlsfelder Ortsverbands der CSU ins Bürgerhaus gekommen. Hauptredner war CSU-Generalsekretär Martin Huber. Der Ortsverbandsvorsitzende Wolfgang Winkler richtete ein paar Begrüßungsworte an die Gäste und anwesenden Amtsträger. Darunter waren etwa der Karlsfelder Bürgermeister Stefan Kolbe, der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath, Landrat Stefan Löwl sowie der ehemalige Bezirkstagspräsident Josef Mederer (alle CSU).

Martin Huber begann seine Rede mit der Frage: "Mit wem hat es sich diese Bundesregierung noch nicht verscherzt?" Es folgte eine Ausführung darüber, dass das Bürgergeld um zwölf Prozent erhöht wird. Dessen Empfänger seien wohl noch die einzigen Ampel-Befürworter in Deutschland, so Huber. Dann fragte er rhetorisch: "Um was geht es eigentlich?" Was folgte, war Ampel-Bashing, wie man es auch beim Politischen Aschermittwoch in Niederbayern gehört hatte: Die Ampelregierung führe Deutschland an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abgrund, sagte Huber. Das bereits angesprochene Bürgergeld sei leistungsfeindlich und unter anderem für den Fachkräftemangel verantwortlich. Schuld daran sei auch eine "mikroskopische FDP", die jeden "linken Wahnsinn" der Ampel mittrage, polterte Huber weiter. Das "leistungsfeindliche Bürgergeld" komme aber auch "wieder weg", sobald die Union wieder regieren würde.

Bei den anwesenden CSU-Mitgliedern kommt Hubers Rede gut an. (Foto: Toni Heigl)

Natürlich darf auch das Thema Fleisch beim "Politischen Fischessen" nicht fehlen. Die von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vorgeschlagene Tierwohlprämie ist für Huber nur eine "verstecke Fleischsteuer". Dadurch würde "das Fleischessen abgeschafft", meinte der CSU-Politiker. "Leberkäse, Schweinsbraten und Rostbratwürste haben hier quasi Verfassungsrang", sagte Huber und erntete dafür großen Applaus.

Die Frage, worum es jetzt eigentlich geht, blieb an diesem Abend weitestgehend ungeklärt. Am Ende gab es von allem etwas. Ein bisschen Energiepolitik, ein bisschen Sozialpolitik und paar Hau-drauf-Sprüche gegen die Grünen. Laut aktuellen Umfragen sieht es für die Union gerade nicht so schlecht aus, den nächsten Bundeskanzler zu stellen. Wie der heißt und ob er aus Bayern kommt, wird sich aber erst in Zukunft zeigen. Dann müsse sich die Union auch noch überlegen, mit welcher "drittklassigen" Partei man koalieren wolle, um es in Martin Hubers Worten zu sagen.

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