Markt Indersdorf:Sicherheit der Schüler hat Priorität

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Die Indersdorfer Südostumfahrung soll die Gefahr für Schüler und Eltern an der Realschule entschärfen.SZ-Grafik (Foto: N/A)

Eine Ortsumgehung soll das Verkehrschaos vor der Realschule entschärfen, doch Nachbargemeinden fürchten mehr Autos.

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Busse, Autos und Schwerlastverkehr - wenn am Morgen die Schule beginnt und am frühen Nachmittag der Unterricht endet, geht es im Umfeld der Indersdorfer Realschule chaotisch zu. Hunderte Schüler überqueren die Maroldstraße, Eltern holen ihre Kinder ab und parken mit den Autos jeden Winkel zu. Dazu kommt noch der Durchgangsverkehr, es entstehen gefährliche Situationen. Die Indersdorfer Südostumfahrung soll diese brenzlige Lage entschärfen. Doch Kommunalpolitiker aus Nachbargemeinden sehen die Gefahr, dass die Umgehung zu einer höheren Verkehrsbelastung in ihren Orten führt. Sie fordern entsprechende Gegenmaßnahmen.

Die Indersdorfer Südostumfahrung ist in zwei Abschnitte unterteilt. Ein Teilstück führt vom neuen Kreisverkehr an der Staatsstraße 2050 (Einfahrt zum Gewerbegebiet) südlich des Ortsteils Kloster Indersdorf durch Felder und Wiesen zur Kreisstraße DAH 3. Die Planung dieser Trasse übernimmt der Landkreis. Sie ist ziemlich aufwendig, weil die Trasse die Bahnlinie der S 2 Altomünster und den Rothbach überqueren muss. Den zweiten Abschnitt der Umgehung plant die Gemeinde Markt Indersdorf. Er führt vom Kreisverkehr an der Staatsstraße 2050 durch das Gewerbegebiet zur Arnbacher Straße. Für die Teilstücke gibt es zwei Planfeststellungsverfahren, die zeitlich nah beieinander liegen. Für den Abschnitt, den der Landkreis plant, sollen die Planungsunterlagen im Frühjahr 2016 vorliegen. Dann wird der Kreistag darüber beraten, ob das Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Oberbayern beantragt wird. "Nächstes Jahr wird das Verfahren beginnen", sagte Landrat Löwl im Kreisausschuss. "Der Baubeginn ist aber noch ungewiss."

Verkehrszunahme befürchtet

Unklar sind auch noch die Auswirkungen der neuen Umfahrung. Michael Reindl, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und ehemaliger Bürgermeister von Erdweg, macht sich Sorgen um die Folgen für die Nachbargemeinden. Er befürchtet dort eine höhere Verkehrsbelastung, insbesondere in Arnbach und Großinzemoos. Er hält eine kleine Umfahrung des Ortes entlang der Bahnlinie der S 2 Altomünster für denkbar. "Die Auswirkungen für Arnbach sind enorm", ist auch Schwabhausens Bürgermeister Josef Baumgartner überzeugt. "Eine Umfahrung von Arnbach wäre leicht zu realisieren." Wegen des geplanten Kreisels an der Kreisstraße DAH 3 wird der Verkehr nach Ansicht von Reindl auch in Großinzemoos und Röhrmoos zunehmen. Man müsse dafür sorgen, dass der Verkehr auch ungehindert nach Pasenbach und Vierkirchen fließe. Reindl schlug zudem den Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung der Kreisstraße DAH 3 mit der Straße nach Vierkirchen vor. All diese Überlegungen müssten bei der Planung der Indersdorfer Umfahrung berücksichtigt werden. "Wir wollen den Ortsteil Kloster entlasten, dürfen aber andere Gemeinden nicht stärker belasten", mahnte Reindl.

"Ausgangspunkt für die Umfahrung war die gefährliche Situation an der Realschule im Klosterbereich", entgegnete Kreisbaumeister Georg Meier. "Das hat absolute Priorität." Die Auswirkungen auf die Nachbargemeinden würden im Gesamtverkehrskonzept berücksichtigt, das der Landkreis derzeit erstellt.

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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