Erl-Bau ist am Zug
Bayernwerksgelände - Leserbrief zum Artikel " Verhärtete Fronten " vom 18. Januar:
Nutzungsmöglichkeiten des eigenen Bodens hängen vom jeweiligen Nutzungsstatus ab, nämlich, ob es als landwirtschaftlicher Grund, Wohngebiet oder Gewerbegebiet festgelegt ist. Auf dem freien Markt werden je nach Status unterschiedliche Quadratmeterpreise gehandelt, von circa zehn Euro für landwirtschaftlichen Grund bis weit über 1000 Euro für Wohngebiete. Es besteht also ein großes Interesse für die Umwandlung des Status von Seiten der Besitzer und Investoren. Aber bei der Umwandlung in Wohngebiet entstehen der Gemeinde nach der Bebauung enorme Infrastruktur-Kosten. Von dort rührt auch die starke Verschuldung der Gemeinde Karlsfeld. Sie muss also sehr sorgsam mit der Ausweisung von Wohngebieten umgehen.
Deshalb hat sie bei der Umwandlung in den Prinzenpark festgelegt, dass nur ein Teil des ehemaligen Bayernwerkgeländes in Wohngebiet umgewandelt werden darf. Der Rest sollte Gewerbegebiet bleiben. Damit wollte man sicher stellen, dass Gewerbesteuern zur Finanzierung der Infrastruktur eingehen. Die Wohnbebauung ging flott voran, aber mit der Gewerbeansiedlung klappte es nicht. Die Gemeinde hat dann unverständlicherweise der Bebauung eines Teiles mit "Betreutem Wohnen" zugestimmt. Erl-Bau hat das Gelände gekauft und auf dem zugelassenen Teil das "Betreutem Wohnen" realisiert. Den Käufern wurden viele Versprechungen gemacht, die nicht erfüllt wurden. Nun versucht Erl-Bau mit diversen Bebauungsplänen und dem Unmut der Bewohner die Gemeinde dazu zu bringen, auf die Finanzierungsmöglichkeiten seiner Infrastruktur-Kosten zu verzichten und den Gewerbestatus aufzugeben, aus meiner Sicht eine Nötigung.
Meine Idee dazu wäre: Wenn Erl-Bau wirklich an einer Weiterentwicklung des Gebietes und dem Wohlbefinden der "betreuten Bewohner" interessiert wäre, könnte er ja den aus seinen verwirklichten Plänen erzielten Gewinn, der ihm ja nicht zusteht, der Gemeinde zukommen lassen. Erika Seidenspinner, Karlsfeld
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