Erneuerbare Energien:Erdkabel wird verlegt

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18 Kilometer lang wird das Erdkabel im Landkreis Dachau (Symbolbild). (Foto: Martin Gerten/dpa)

Im Mai starten die Bauarbeiten für ein 18 Kilometer langes Erdkabel zwischen den Umspannwerken Kleinschwabhausen und Oberbachern. Damit kann künftig mehr Sonnenstrom ins Netz eingespeist werden.

Die Baugenehmigung für das rund 18 Kilometer lange unterirdische 110-Kilovolt-Hochspannungskabel zwischen den Umspannwerken Kleinschwabhausen und Oberbachern hat die Regierung von Oberbayern kürzlich erteilt, jetzt sind die ersten vorbereitenden Arbeiten schon angelaufen. Wie der Stromnetzbetreiber Bayernwerk Netz mitteilt, startet der Tiefbau für den Aushub der Kabelschächte voraussichtlich im Mai.

Bevor die Bauarbeiten beginnen, wird das Bayernwerk bei einer Vor-Ort-Veranstaltung über die Baustelle informieren. Die Inbetriebnahme des 110-kV-Erdkabels ist für Herbst 2025 geplant, die neue Stromleitung kostet rund 39 Millionen Euro.

Den Antrag zur Verlegung hatte die Bayernwerk Netz GmbH bereits Ende März 2023 bei der Regierung von Oberbayern eingereicht. Die Planungen laufen seit Jahren. Markus Schmitt, Genehmigungsmanager bei der Bayernwerk Netz, erklärt in einer Pressemitteilung: "Um den ländlichen Raum als grünes Kraftwerk zu nutzen, müssen wir die Netze ausbauen. Die neue Kabelleitung entlastet das umliegende Mittelspannungsnetz und ermöglicht uns, vor Ort erzeugten Sonnenstrom regional zu verteilen".

Überschüssiger Strom soll ins Netz

Hintergrund ist, dass die Landkreise Dachau, Pfaffenhofen an der Ilm und Aichach-Friedberg besonders viel Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen und seit Jahren mehr produzieren, als die Verbraucher vor Ort benötigen. Mit dem neuen Erdkabel soll in Zukunft mehr Sonnenstrom ins Netz eingespeist und verteilt werden.

Die unterirdische Hochspannungsleitung wird vom Umspannwerk Kleinschwabhausen westlich von Langenpettenbach und Westerholzhausen sowie zwischen Hirtlbach und Albersbach verlaufen. Danach kreuzt die Strecke das Glonntal, führt nach Westen entlang der S-Bahnlinie und kreuzt diese zwischen Arnbach und Erdweg. Die Leitung verläuft weiter nach Süden, knickt dann zwischen Rienshofen und Edenholzhausen in Richtung Schwabhausen ab und wird westlich von Schwabhausen und Sickertshofen ins Umspannwerk Oberbachern geführt.

Maßnahmen zum Naturschutz

Schmitt erklärt: "Das neue 110-kV-Kabel zwischen Markt Indersdorf und Bergkirchen ist ein wichtiger Schritt für die Netzstabilität in der Region, deshalb wollen wir unsere Pläne möglichst schnell in die Tat umsetzen". Mit dem vorliegenden Beschluss könne Bayernwerk die kommende Bausaison vom Frühling bis zum Winter vollständig ausnutzen.

Das künftige Baufeld ist bereits abgesteckt, dazu werden entlang der Kabeltrasse Maßnahmen zum Boden- und Umweltschutz umgesetzt: Dazu gehört eine Vorbegrünung der Bauflächen, was der Bodenverdichtung durch Baufahrzeuge entgegenwirke. Um die Vogelarten Kiebitz und Feldlerche zu schützen, werden Ausweich-Lebensräume im Umfeld der Kabeltrasse eingerichtet.

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