Kinderbetreuung:Gute Nachricht für die Eltern

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Florian Hartmann, Oberbürgermeister. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Krippen und Kindergärten haben genügend Plätze, nur in den Horten wird es eng

Von Petra Schafflik, Dachau

Entspannung bei der Kinderbetreuung: Von September an erhalten in der Stadt alle Familien einen Kita-Platz für ihr Krippen- oder Kindergartenkind. Nur die Horte führen nach wie vor Wartelisten. 91 Schüler bleiben deshalb ohne Betreuung am Nachmittag, die größte Lücke gibt es in Dachau-Ost. Im Durchschnitt fehle eine Gruppe in jedem Stadtteil, sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) im Familien- und Sozialausschuss. Um die Nachmittagsbetreuung für Schüler zu verbessern, soll der Arbeitskreis Schulentwicklung nun ein Konzept erarbeiten. Auch die Eltern jüngerer Kinder werden nicht immer zufrieden sein. Denn die 337 Krippen- und 1454 Kindergartenplätze reichen zwar rechnerisch für alle angemeldeten Buben und Mädchen aus. "Aber nicht alle Familien erhalten eine Betreuung in ihrer Wunsch-Kita", so Hartmann.

Die Zeit langer Nachrückerlisten und verzweifelter Familien scheint fürs erste vorbei zu sein. Doch die Rechnung geht nur unter bestimmten Voraussetzungen auf: Die viergruppige Krippe am Otto-Kohlhofer-Weg, die gerade gebaut wird, muss fertig werden. "Die Baustelle ist voll im Zeitplan", sagte der OB. Auch die geplante private Kita am Krankenhaus, die 24 Krippen- und 25 Kindergartenplätze bieten soll, muss rechtzeitig eröffnen. Alle notwendigen Genehmigungen seien erteilt, informierte der OB. Zudem reichen die Plätze nur, wenn der gerade eröffnete neue Waldkindergarten voll belegt wird. Und die beschlossene Erweiterung des Kinderhauses Augustenfeld muss ebenfalls zügig umgesetzt werden. Viele Unwägbarkeiten, doch die Verwaltung ist zuversichtlich, dass alles klappt. Auch beim Personal rechnet man nicht mit einem Engpass, versicherte der OB auf Nachfrage von Schulreferentin Katja Graßl (CSU).

Unbefriedigend ist dagegen nach wie vor die Situation bei den Horten. In Dachau-Ost fehlen 32 Plätze, in der Altstadt stehen 24 Schulkinder ohne Betreuung da, in Dachau-Süd sind 21, in Augustenfeld 14 Buben und Mädchen am Nachmittag unversorgt. Auf Vorschlag von Hartmann soll sich der Arbeitskreis Schulentwicklung, in dem Schulleiterinnen, Fachreferentinnen des Stadtrats, Fraktionssprecher und Verwaltung zusammenarbeiten, jetzt über den Ausbau der Schüler-Betreuung beraten. Denkbar seien verschiedene Modelle, denn neben dem Hort und der Mittagsbetreuung fördert der Freistaat auch Formen der Ganztagsschule. Deshalb sei es richtig, "die Schulen mit ins Boot zu holen", betonte Stadträtin Christa Keimerl (SPD). Auch Familienreferentin Elisabeth Zimmermann (CSU) unterstützt diesen Plan. "Wir müssen Hort und Ganztagsklassen im Ganzen betrachten". Über Vorschläge des Arbeitskreises soll der Familien- und Sozialausschuss entscheiden. Der Stadtrat soll noch heuer beraten, "ob wir da weiter aktiv werden wollen", so der OB.

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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