Durch das "Wind-an-Land-Gesetz" geraten Kommunen unter Handlungsdruck: Die Bundesregierung gibt darin vor, dass bis Ende 2027 mindestens 1,1 Prozent der Fläche einer Region und bis Ende 2032 1,8 Prozent für Windkraft zur Verfügung zu stellen sind. Im Landkreis Dachau haben sich die Kommunen vorerst darauf geeinigt, dass sie sich 948,4 Hektar als Windkraftgebiete vorstellen können, dies entspricht 1,6 Prozent der Landkreisfläche. Die Gemeinde Karlsfeld kann dazu nichts beisteuern, das stellten die Gemeinderäte am Donnerstagabend erneut fest.
Bereits vor zwölf Jahren hatte sich die Gemeinde mit potenziellen Standorten für Windräder beschäftigt und festgestellt, dass Karlsfeld ein zu "geringes Flächenangebot und eine zu dichte Bebauung" habe, und diese Gegebenheiten hätten sich in der Zwischenzeit nicht geändert, wie Simone Hotzan vom Bauamt der Gemeinde sagte. Denn derzeit müssen Windanlagen mindestens 1000 Meter von Wohnsiedlungen entfernt sein, das sei in der Gemeinde nirgendwo möglich, so Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU): "Wir wollen uns deshalb eher mit Photovoltaikfreiflächen beschäftigen." Gemeinderat Adrian Haim (Bündnis für Karlsfeld) sagte, dass es "äußerst bedauerlich" sei, dass die Gemeinde kein Windrad bauen könne und rügte, dass der Ausbau der Windkraft viel zu lange dauere. Er hoffe, dass andere Gemeinden nun selbst aktiv werden.
Im Landkreis Dachau drehen sich derzeit acht Windräder, fünf bei Odelzhausen, zwei bei Dachau und eines bei Erdweg. In Pfaffenhofen an der Glonn gibt es bereits konkrete Planungen zum Bau von mehreren Windrädern.