Bürgerversammlung:Viele kleine Probleme nerven die Karlsfelder

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Die Bürger monieren zugeparkte Straßen, Geh- und Schulwege, heruntergekommene Spielplätze - und der Stadtteil westlich der Bahn mit 3000 Einwohnern hat noch immer keinen Einkaufsmarkt

Von Gregor Schiegl, Karlsfeld

Den großen Aufreger gibt es derzeit nicht in Karlsfeld, aber viele kleine Alltagsprobleme, die bei der vergangenen Bürgerversammlung zur Sprache kamen. "Aus meiner Sicht war das recht unspektakulär", sagte auch Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU). Der Hauptausschuss arbeitete die zahlreichen Wortmeldungen trotzdem ab, wie es in der Gemeindeordnung vorgesehen ist. Ein Überblick, wo die Leute der Schuh drückt und was die Gemeinde dort konkret unternehmen will, um die Situation für die Karlsfelder Bürger zu verbessern.

Bajuwarenstraße: Auf der Höhe der Ausfahrt von der Kleingartenanlage auf die B 471 können die Autos überholen. Das ist aber gefährlich für die Nutzer der Anlage, die beim Ausfahren gleichzeitig auf den Verkehr von links und von rechts achten müssen. Behoben werden könnte das Problem ganz einfach, indem die durchgezogene Mittellinie um 100 bis 150 Meter bis vor die Einmündung verlängert wird. Die Gemeinde hat bereits eine entsprechende Anfrage an die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts gestellt, laut Rathausverwaltung bislang allerdings noch keine Rückmeldung bekommen.

Rathausstraße: Wildes Parken, manchmal sogar in zweiter Reihe verärgert die Anwohner. Die Gemeinde will hier nun mit verstärkten Kontrollen Ordnung schaffen.

Bürgerhaus, Allacher Straße: Alte Leute können nicht so lange stehen. Bei Veranstaltungen im Foyer gibt es aber keine Sitzmöglichkeiten. Nun will die Gemeinde prüfen, ob man bei Bedarf nicht ein paar Stühle herausstellen kann - soweit die Brandschutzbestimmungen das erlauben.

Weißdornweg: Spielplätze in privaten Wohnanlagen sind verwaist und verkommen, zum Teil werden die kaputten Spielgeräte einfach abgebaut und nicht wieder ersetzt. "Hier hat die Gemeinde relativ wenig Einflussmöglichkeit", sagte Bürgermeister Stefan Kolbe. "Die Eigentümergemeinschaften müssen die Spielplätze herstellen und in Ordnung halten." Sie stünden auch in der Haftung bei etwaigen Schäden.

Eichendorffring: Die Straße ist zugeparkt, Autofahrer müssen sich gerade im Einmündungsbereich mühsam vortasten. Am kommenden Dienstag wollen sich der Bürgermeister und seine Verwaltungsfachleute das Problem an Ort und Stelle genau erklären lassen.

SZ Karte (Foto: N/A)

Bushaltestelle Würmkanal, Münchner Straße: Das Einsteigen soll einfacher werden, die Bushaltestelle wird noch in diesem Jahr barrierefrei umgebaut. Die staatlichen Zuschüsse sind bereits bewilligt.

Schulstraße: Wie wird der Verkehr geregelt, wenn der Bau der neuen Verbandsgrundschule startet? Das hängt auch ein bisschen von den Bauplänen der benachbarten Kirche von Sankt Josef ab. Fest steht aber, dass als erstes die Bushaltestelle für die Schulkinder verlegt wird und zwar an die Jägerstraße.

Schützenstraße: Auch hier klagen Anwohner über zugeparkte Straßen und unübersichtliche Verhältnisse. Bürgermeister Kolbe konnte sich mit eigenen Augen überzeugen, dass die Autos bis direkt an die Straßenmündung geparkt sind. Erlaubt ist das nicht. Die Gemeinde überlegt, zur Verdeutlichung eine Markierung anzubringen, bis wo hin man parken darf. "Wir werden hier auch verstärkt mit Parküberwachung arbeiten", sagte Kolbe. Was ihn besonders ärgert: Teilweise stehen die Fahrzeuge auch auf dem Gehweg, den die Kinder der Verbandsgrundschule als Schulweg nutzen. Und das ist für den Rathauschef absolut inakzeptabel.

Bayernwerkstraße: Die mittlerweile mehr als 3000 Bewohner des Ortsteils westlich der Bahn warten noch immer auf eine Einkaufsmöglichkeit. Zwar plant die Firma Erlbau einen Markt, allerdings ziehen sich die Verhandlungen mit den Einzelhandelsketten offenbar in die Länge.

Zugspitzstraße: In dem Neubaugebiet steht ein Trafo, der auf den Fuß- und Radweg ragt, was sowohl die Sicht als auch den Verkehr behindert. Eine Versetzung des Trafos würde 30 000 Euro kosten. Das ist laut Bürgermeister glücklicherweise nicht nötig: Das Umfeld werde noch neu gestaltet, es werde eine etwas andere Wegführung geben. "Dann ist auch die Gefahr gebannt", sagte Kolbe.

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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