Um in Karlsfeld schnelleres Internet zu ermöglichen, plant die Deutsche Telekom ihr Glasfasernetz auszubauen, wie Regionalmanager Stefan Hanke in der Gemeinderatssitzung erklärte. Das Unternehmen möchte rund 51 Kilometer neue Glasfaserleitungen in Karlsfeld-Nord verlegen sowie rund 39 Kilometer in Karlsfeld-Süd und in der Rothschwaige. Insgesamt könnten dadurch rund 12 000 Karlsfelder Haushalte von schnellerem Internet mit etwa 250 Megabit profitieren, so Hanke. Außerdem seien Bürgerinnen und Bürger, die sich für einen "prinzipiell kostenfreien" Anschluss interessieren, auch nicht verpflichtet, bei der Telekom einen Vertrag abzuschließen, sie könnten zum Beispiel weiterhin die Angebote anderer Anbieter nutzen.
Allerdings darf die Telekom ihre Glasfaserkabel in der Gemeinde nur verlegen, wenn auch die Eigentümer der betroffenen Gebäude und Grundstücke zustimmen, so Hanke. Daher plant Telekom eine Informationsveranstaltung zum Glasfaserausbau und würde sich wünschen, dass Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) die Karlsfelder in einem Schreiben darüber informiert.
"Erst das Gewerbegebiet, dann die Erschließung"
SPD-Gemeinderat Franz Trink sagte: "Ich begrüße es sehr, dass Sie da jetzt vorangehen", schließlich habe er seinen Telekom-Vertrag einst wegen der vergleichsweise langsamen Internetverbindung gekündigt. Gleichzeitig bat er darum, beim Verlegen der Glasfaserkabel "nicht zu viel kaputtzumachen" und die Geh- und Radwege, unter denen die Leitungen verlegt werden, wieder anständig zu hinterlassen.
Michael Gold (CSU) fragte nach, ob auch das geplante Gewerbegebiet an der Schleißheimer Straße an das neue Glasfasernetz angeschlossen werden könnte. Telekom-Vertreter Hanke sagte, dass man das Gewerbegebiet schon anschließen könnte, wenn es vor den Glasfaser-Bauarbeiten fertig werde. In Karlsfeld-Nord sollen die Leitungen bis 2028 verlegt sein, im südlichen Gemeindeteil und in der Rothschwaige bis 2029.
Doch Bürgermeister Kolbe deutete schon an, dass das Netz für die Gewerbefläche wohl nicht so schnell realisiert werde: "Jetzt bringen wir erstmal das Gewerbegebiet auf den Weg, danach können wir dann über die Erschließung reden." Einige Gemeinderätinnen und Gemeinderäte schmunzelten, schließlich ziehen sich die Planungen um das Gewerbegebiet schon seit Jahren hin.