Hebertshausen:"Je früher, desto besser"

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Die Dachauer Nordostumfahrung ist umstritten, der Nutzen für die einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich. Die CSU Hebertshausen hofft sehr auf eine zügige Umsetzung des Projekts.

Von Petra Schafflik

"Alles hängt von Dachau ab." So bilanzierte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) die Lage in Sachen Umgehungsstraße für Hebertshausen. Tatsächlich macht die geplante Umfahrung im Süden der Gemeinde nur Sinn, wenn in Dachau nicht nur eine Nord-, sondern auch die umstrittene Ostumgehung gebaut wird. Spricht sich der Stadtrat der Kreisstadt in seiner Sitzung Ende Juli gegen eine der beiden Trassen aus, "dann ist die Sache gestorben", so Reischl. Für Hebertshausen wäre das fatal, weil die seit Jahrzehnten diskutierte Ortsumfahrung nicht nur den Dorfkern vom Durchgangsverkehr entlasten würde. Vielmehr hängt an der Trasse auch die weitere Entwicklung des örtlichen Gewerbegebiets. Das bisherige Areal ist voll belegt, eine Erweiterung nur denkbar, wenn die Torstraße verlängert und über eine Umgehung erschlossen wird.

Wie in Dachau steht im Raum, dass die Gemeinde die Staatsstraße in sogenannter Sonderbaulast selbst errichten soll. Später sollen dafür öffentliche Zuschüsse fließen. Für die Dachauer Trassen ist auch eine finanzielle Beteiligung des Landkreises im Gespräch. Im staatlichen Straßenbauprogramm sind alle drei Strecken frühestens von 2021 an vorgesehen. "Das ist eine Erpressung des Staates", schimpfte FW-Fraktionssprecher Martin Gasteiger. Eine Staatsstraße müsse auch der Staat bauen, mehrere Millionen Euro Eigenanteil könne sich Hebertshausen nicht leisten. "Ich bin gespannt, ob der Haushalt der Kreisstadt oder des Landkreises diese Beträge hergibt." Die CSU-Fraktion hielt entgegen, nur mit der Umgehung könne sich Hebertshausen weiter entwickeln. Deshalb gelte "je früher, desto besser", sagte Simon Wallner (CSU). Auch Thomas Schaller (CSU) hielt es "für ein falsches Signal Richtung Dachau, wenn wir jetzt wankelmütig werden". Bürgermeister Richard Reischl betonte, "eine starre Haltung bringt uns nicht weiter." Wie es weitergeht in Sachen Umgehungsstraßen, darüber werde eine Besprechung der Bürgermeister mit Landrat Stefan Löwl und Vertretern des Innenministeriums mehr Klarheit bringen, kündigte Bürgermeister Reischl an.

© SZ vom 17.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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