Haimhausen:"Historisch für die Ortsentwicklung"

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Haimhausen hat mit dem Umbau der Hauptstraße begonnen, dem größten Straßenbauprojekt der Gemeinde. Fahrbahn, Gehsteig und Lampen werden erneuert, ein Minikreisel entsteht, eine Einmündung wird platzartig gestaltet.

Rudi Kanamüller

Erster Spatenstich zum Umbau der Hauptstraße, unter anderem mit dem Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath und Bürgermeister Peter Felbermeier. Die Straße gehört fortan den Baggern, denn für den Durchgangsverkehr ist sie bis September gesperrt. (Foto: npj)

Als "historisch für die Haimhauser Ortsentwicklung" hat Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) den Beginn der Umgestaltung für die Hauptstraße bezeichnet. Gleichzeitig wünschte er den Haimhauser Bürgern für die Zeit des Umbaus, der bis Mitte September dauern wird, "Geduld". In dieser Zeit ist die Haimhauser Hauptstraße für den Durchgangsverkehr komplett gesperrt.

Beim offiziellen Spatenstich vor dem Rathaus ging Felbermeier in seiner Rede vor geladenen Gästen nochmals auf die jahrelange Vorgeschichte des Projekts ein, die bis ins Jahr 1996 zurückreiche. Bereits damals habe die SPD-Fraktion im Haimhauser Gemeinderat einen "Antrag zur Überplanung des Haimhauser Ortsgebiets entlang der Hauptstraße" gestellt. Der Antrag sei allerdings mehrheitlich abgelehnt worden.

Der Sinneswandel bei den Haimhauser Kommunalpolitikern trat schließlich einige Jahre später ein. 2004 hat der Haimhauser Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung getroffen, dass zur "Steuerung der Ortsentwicklung die Erarbeitung eines Rahmenplans entlang der Hauptstraße sinnvoll" sei - was bei den betroffenen Anwohnern allerdings nicht auf Wohlwollen gestoßen sei. Sie befürchteten bei einer Bürgerversammlung, auf der 2005 die Pläne des Dachauer Städteplaners Professor Deffner vorgestellt wurden, dass sie bei einer Straßen-Übernahme zur Kasse gebeten würden.

Schon damals sei aus der Bürgerschaft jedoch die Anregung gekommen, die Entscheidung über die Hauptstraße im Wege eines Bürgerentscheids herbeizuführen. So sei zwar 2006 der Rahmenplan mit seinen Entwicklungszielen vom Gemeinderat genehmigt worden. Die Übernahme der Hauptstraße in die Verantwortung der Kommune jedoch wurde abgelehnt. Am 18. Februar 2009 schließlich habe sich der Gemeinderat dazu entschlossen "Nägel mit Köpfen" zu machen und durch einen Bürgerentscheid klären zu lassen, ob die Übernahme der Hauptstraße vom Staat zu bekommen sei und ob sie anschließend umgestaltet werden soll. 67,4 Prozent der Wähler sprachen sich für eine gemeindliche Übernahme der Hauptstraße vom Freistaat aus. Direkt nach dem Bürgerentscheid sei die Einleitung der Planung erfolgt. Es folgten Verkehrszählungen und die Prüfung mehrerer Bauvarianten. Zum Beispiel ob im Einmündungsbereich der Alleestraße in die Dachauer- beziehungsweise Hauptstraße ein Kreisverkehr baulich möglich wäre. Am 25. Juni 2010 beschloss der Gemeinderat, dass der erste Realisierungsabschnitt der Hauptstraßenumgestaltung den Bereich der Schlosszufahrt und des Rathaus-Areals umfassen solle. Mit dem Auftrag wurde das Verkehrsplanungsbüro Ingevost beauftragt. Die Grünplanung wurde an das örtliche Landschaftsarchitekturbüro Schekg vergeben. Der aktuelle Planungsentwurf sei dann am 27. Juli 2011 bei einer Bürgerinfo-Veranstaltung, zu der alle betroffenen Hauptstraßen-Anwohner persönlich eingeladen worden seien, vorgestellt worden. Bereits am 14. März 2011 hatte die Oberste Baubehörde im Bayerischen Innenministerium die Abstufung des Staatsstraßen-Teilabschnitts der St 2339 von der Schlossklause übers Ortszentrum bis zur Einmündung in die B 13 zu einer Ortsstraße, beziehungsweise Ortsverbindungsstraße verfügt.

Die vorbereitenden Arbeiten für das größte Straßenbauprojekt Haimhausens laufen seit 2011 und 2012. Etwa sechs Wochen werden die Arbeiten für den Abschnitt vom ehemaligen Schlecker-Markt bis zum Rathaus beanspruchen. Hier werden die Fahrbahn, Gehsteig und Bordsteine erneuert. Ausgetauscht werden auch die Straßenlampen. Mit acht Wochen Bauzeit wird mit den Arbeiten zwischen Rathaus und Tankstelle gerechnet. Auf Höhe der Tankstelle werden die neuen Bushaltestellen entstehen. Die meiste Zeit, etwa elf Wochen, dauern die Arbeiten von der Tankstelle bis zum Einmündungsbereich Alleestraße. Dort wird ein Minikreisel gebaut, der Einmündungsbereich der Prof.-Schinnerer-Straße wird platzartig gestaltet, außerdem werden mehr als 20 neue Parkplätze errichtet. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis 15. September dauern. An den Ausbaukosten beteiligt sich auch die Bavarian International School.

© SZ vom 11.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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