FOS Karlsfeld:Mehr Klassen, mehr Schüler

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  • Neues Ausbildungsangebot gibt es an keiner anderen Fachoberschule der Region.
  • Schülerzahlen steigen von derzeit 260 auf voraussichtlich 390.
  • Erweiterungsbau soll im August 2016 fertig sein.

Von Robert Stocker, Karlsfeld

Die private Fachoberschule Karlsfeld erweitert ihr Angebot. Schon vom kommenden Schuljahr an wird es die Ausbildungsrichtung "Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie" geben, die jetzt mit einer 11. Klasse startet. Die neue Ausbildungsrichtung soll in den kommenden fünf Jahren auf insgesamt vier Klassen ausgebaut werden. Die dafür nötigen Räume entstehen derzeit in einem Erweiterungsbau, der im August 2016 fertig sein soll. Durch die zusätzlichen Klassen werden die Schülerzahlen von derzeit 260 auf voraussichtlich 390 steigen. In der nächsten Umgebung gibt es keine andere Fachoberschule, die diese Ausbildung anbietet. "Die Nachfrage ist nicht nur aus dem Landkreis groß", sagt stellvertretender Schulleiter Franz Elender.

In dem von Bäumen umgebenen Gebäude soll die neue Ausbildungsrichtung "Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie" unterrichtet werden. (Foto: Simulation: FOS Karlsfeld)

Bisher bot die private Fachoberschule die drei Fachrichtungen "Wirtschaft und Verwaltung", "Soziales" und "Gestaltung" an. Träger ist der gemeinnützige Verein Fachoberschule Dachau e. V. Im Jahr 2009 bezog die Schule einen Neubau an der Karlsfelder Zugspitzstraße. Es war geplant, in dem Neubau auch einen Technik-Zweig unterzubringen. Doch daraus wurde nichts - die fachpraktische Ausbildung wäre zu teuer gewesen. Die Schule hätte eine Lehrwerkstätte einrichten oder mit einem Betrieb kooperieren müssen, der über die nötigen Einrichtungen verfügt. Doch für externe Ausbilder erhält die private Schule keine Zuschüsse. "Wir hätten die Kosten auf das Schulgeld umlegen müssen", sagt stellvertretender Schulleiter Elender.

Modern und funktional: Der Erweiterungsbau der Karlsfelder Fachoberschule, vom Norden. (Foto: oh)

Große Nachfrage

Mit der neuen Ausbildungsrichtung "Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie hat die Fachoberschule aus seiner Sicht einen vollwertigen Ersatz. Auch dieser Zweig bietet eine naturwissenschaftliche Ausbildung an. Die Techniker werden in Physik und Chemie unterrichtet, die Agrartechniker haben zusätzlich das Fach Biologie. Sie absolvieren Betriebspraktika, die sie in den Bereichen Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Ernährung oder Umweltsicherung machen können. Eine fachpraktische Ausbildung wie bei den Technikern ist für sie nicht erforderlich. Fachoberschulen, die den neuen Ausbildungszweig ebenfalls anbieten, gibt es in der nächsten Umgebung nicht. Die Nachfrage sei deshalb groß, sagt Elender. "Wir hätten mit zwei Klassen starten können."

In dem Erweiterungsbau entstehen vier Klassenzimmer, zwei Fachlehrsäle, Arbeits- und Aufenthaltsräume für Schüler, Räume für die Verwaltung und eine Sporthalle. Der Sportunterricht fand bisher in der Turnhalle der Mittelschule Karlsfeld statt. Den Weg dorthin können sich die Schüler bald sparen. Auch Sportvereine sollen die neue Halle nutzen können. Der Erweiterungsbau wird mit Fernwärme beheizt, die das Bayernwerk liefert.

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach versorgt das Gebäude mit Strom. Die Baukosten werden voraussichtlich fünf Millionen Euro betragen. Die Regierung von Oberbayern gewährt einen Zuschuss von 1,7 Millionen Euro. Den Rest finanziert der Schulverein zum größten Teil mit Krediten. Das Grundstück für die Erweiterung ist 2552 Quadratmeter groß, das Bestandsgrundstück misst 3995 Quadratmeter. Der Schulverein besaß es bisher in Erbpacht. Beide Grundstücke wurden im Juli von der Gemeinde Karlsfeld erworben.

© SZ vom 10.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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