Erneuter Ausbruch:Coronafall an Grundschule Dachau Süd

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Die Grundschule Dachau Süd in der Eduard-Ziegler-Straße. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Wegen eines infizierten Schülers müssen insgesamt 70 Menschen in Quarantäne

Von Jacqueline Lang, Dachau

Kultusminister Michael Piazolo (FW) zieht zwei Wochen nach Schulbeginn eine erste positive Bilanz: "Unsere Schulen sind zum übergroßen Teil sehr gut in das neue Schuljahr gestartet, die Schulfamilie setzt den Rahmen-Hygieneplan sehr gut um." Schnell hinweglesen könnte man über die Formulierung "zum übergroßen Teil", doch für eben diese Wortwahl dürften unter anderem Corona-Ausbrüche an zwei Dachauer Schule mitverantwortlich sein. Nachdem sich nicht einmal eine Woche nach Schulbeginn ein Schüler der Josef-Schwalber-Realschule (RSD) mit dem Virus infiziert hatte, wurde auch ein Schüler der Grundschule Dachau Süd positiv getestet. Außer dessen 24 Klassenkameraden sind nach den Ermittlungen des Gesundheitsamtes die Klassenlehrerin, die Religionslehrerin und 22 weitere Schüler aus verschiedenen anderen Klassen betroffen, die mit dem infizierten Schüler gemeinsam in der Mittagsbetreuung waren.

Wie am späten Donnerstagnachmittag bekannt wurde, hat der Zweitklässler sich innerhalb der Familie angesteckt. "Ein Familienmitglied zeigte Symptome woraufhin die gesamte Familie getestet wurde und dabei das positive Ergebnis herauskam", teilt das Landratsamt am Freitagmorgen via Facebook mit. Da die Mutter des Kindes als Erzieherin im Caritas-Kindergarten Dachau-Süd arbeitet, stehen laut Landratsamt nun insgesamt rund 70 Personen unter Quarantäne. Die Gruppe, in der die Frau arbeitet, sowie die Kolleginnen, zu denen sie Kontakt hatte, wurden zu Kontaktpersonen ersten Grades bestimmt.

Schulleiterin Michaela Frost bleibt trotz aller Aufregung gelassen: "Das ist jetzt das erste Mal, aber wir werden uns daran gewöhnen müssen." Sie hätte sich, so sagt sie, lediglich gewünscht, dass ein solcher Fall erst in zwei, drei Wochen auftritt, wenn alles schon ein bisschen routinierter abläuft. Gleichwohl ist sie froh, dass es dieses Mal immerhin eine zweite und nicht eine erste Klasse getroffen hat. Für die ganz Kleinen wäre ja noch der ganze Schulbetrieb neu, ebenso wie das Homeschooling. Außerdem sei gerade die betroffene Klasse im vergangenen Schuljahr sehr gut mit dem Distanzunterricht zurecht gekommen. Ähnlich sieht das der Kultusminister: "Es wird in diesem Schuljahr immer wieder Klassen und Schulen geben, in denen zeitweise kein Präsenzunterricht stattfinden kann. Die Schulen sind aber auf diesen Fall vorbereitet."

© SZ vom 19.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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