Erdweg:Vorbildlicher Waldumbau

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Försterin Lisa Schubert und Erdwegs Bürgermeister Georg Osterauer vor der neuen Informationstafel. (Foto: Gemeinde Erdweg)

Nach dem Sturm Niklas pflanzt Erdweg Eichen, Linden und Buchen

Der einst dominierende Fichtenwald in der Gegend um Erdweg hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend in einen artenreichen Mischwald verwandelt. Nach dem Sturm Niklas im März 2015 und Borkenkäferbefall pflanzte die Gemeinde auf einer 3000 Quadratmeter großen Freifläche Eichen, Winterlinden, Kirschen, Buchen und Lärchen. Zusätzlich gibt es einen artenreichen Waldrand mit Elsbeere, Feldahorn und sieben einheimischen Sträuchern. Der Bauhof Erdweg hat die Fläche zusätzlich eingezäunt, sodass die Pflanzen vor dem Verbiss von Rehen und Hasen geschützt sind. Fichtenreinbestände galten in der Vergangenheit aufgrund ihrer schnellen Holzproduktion als erstrebenswert. Zunehmende Sommertrockenheit einhergehend mit steigender Borkenkäfergefahr, sowie häufigere Stürme setzen den Fichtenreinbeständen in den vergangenen Jahren stark zu. Viele Waldbesitzer haben längst erkannt, dass ein gesunder Mischwald aus vielen verschiedenen Baumarten wegweisend für die Zukunft ist.

Die Gemeinde wartet nicht erst auf Schadensereignisse, sondern baut vorsorgend den vorhandenen Fichtenwald bereits in Mischwald um. Unter die Fichtenaltbäume sind bereits Buchen und Douglasien gepflanzt. Diese Baumarten können geschützt im Schatten der Fichten aufwachsen. Wenn sie nach fünf bis zehn Jahren mehr Licht brauchen, wird der Schirm der Altbäume nach und nach reduziert. So wird der Waldumbau ohne Kahlflächen erreicht. Mittlerweile wachsen weit mehr als 15 verschiedene Baumarten in den Wäldern der Gemeinde Erdweg. So ein vorbildlicher Mischwald erfüllt gleich mehrere Funktionen: Er bereichert die Pflanzen- und Tierwelt, sorgt für eine bessere Wasserspeicherung im Boden, verringert die Anfälligkeit gegenüber Schäden, sorgt für langfristige Einnahmen aus dem Holzverkauf und steigert den Erholungswert im Wald.

Um die Waldbesucher über den Wandel zu informieren, hat die Bayerische Forstverwaltung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Erdweg eine Infotafel aufgestellt. Lisa Schubert ist die zuständige Revierleiterin vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und berät die Gemeinde Erdweg zu Fragen der Baumartenwahl und Maßnahmenplanung umfassend. Die meisten Waldgrundstücke am Petersberg gehören privaten Eigentümern und der Kirche. Dazwischen liegen einige Parzellen des Gemeindewaldes Erdweg. Auch am Waldumbau interessierte, private Waldbesitzer können sich an sie wenden telefonisch unter 08136 / 89 32 53 und einen kostenfreien und unverbindlichen Beratungstermin in ihrem Wald vereinbaren.

© SZ vom 18.01.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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