Eisolzrieder See:Bagger statt Badespaß

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Das Naherholungsgebiet am Gewerbegebiet Gada soll nächstes Jahr fertig sein. Doch die Bergkirchener haben keine Lust, so lange zu warten.

Robert Stocker

Kipplaster und Bagger statt Badespaß: Schon vor zwei Jahren beschloss der Gemeinderat Bergkirchen, den Eisolzrieder See in ein Naherholungsgebiet zu verwandeln. Doch das Gelände gleicht derzeit einer Mondlandschaft, die große Baustellenfahrzeuge mit Erdreich verfüllen.

Baden ist im Eisolzrieder See derzeit verboten. Einige Besucher kühlen sich trotzdem im Wasser ab. (Foto: Archivbild: Hans Seidl)

Weil die Gemeinde lange nach unbelastetem Füllmaterial suchte, ziehen sich die Bauarbeiten zum Ärger vieler Badegäste hin. Das Projekt "Naherholungsgebiet Eisolzrieder See" soll aber nach wie vor verwirklicht werden - spätestens, wenn die Badesaison im nächsten Jahr beginnt.

"Baden verboten" heißt es auf einem Schild, das die Gemeinde Bergkirchen wegen der laufenden Bauarbeiten aus Sicherheits- und Haftungsgründen aufgestellt hat. Einige Badegäste sind darüber verärgert. "Das Naherholungsgebiet ist wohl ein leeres Versprechen", schimpft der Bergkirchener Adolf Hierl, der im Sommer regelmäßig zum Eisolzrieder See baden geht. "Das ist jetzt eine Abräumdeponie geworden."

Tatsächlich sollte das Gelände schon 2008 zum Erholungsgebiet ausgebaut werden; bereits im Frühsommer desselben Jahres hatte die Gemeinde Bergkirchen den Flächennutzungsplan geändert und damit den Weg frei gemacht für den Ausbau des ehemaligen Naturweihers.

Für die Erschließung des Gada-Gewerbegebiets wurde erneut Kies entnommen, dadurch vergrößerte sich die Wasserfläche um ein Drittel. Jetzt wird das Gelände wieder zum Teil verfüllt.

Besonders für die Pkw-Stellplätze benötigen die Bauherren viel Füllmaterial. "Das war ein großer Knackpunkt", sagt Jens Besenthal, Geschäftsführer des Erholungsflächenvereins, der das Projekt finanziert und umsetzt.

"Lange Zeit bekamen wir kein unbedenkliches Material, da herrschte ein großer Engpass. Doch jetzt geht's endlich weiter." Der Verein will in Kürze mit dem Bau der Parkplätze beginnen, wenn die Verfüllung abgeschlossen ist, stehen die Toilettenanlagen auf dem Programm.

"Die Parkplätze sind sehr sensibel", sagt Besenthal, "wenn die Verkehrssituation nicht gut gelöst ist, kommen ziemlich schnell die ersten Beschwerden." Laut Besenthal sind am Eisolzrieder See rund hundert Stellplätze geplant, "wie viele es letztlich werden, ist noch nicht ganz klar."

Neben den Liegewiesen mit Bäumen ist auch ein Kiosk geplant. Auf einer Übersichtskarte der Erholungsflächen um München, die auf der Homepage des Vereins zu sehen ist, ist das Naherholungsgebiet Eisolzrieder See schon eingezeichnet - als "Erholungsgebiet im Bau".

Die Baukosten übernimmt der Verein, der auch das Naherholungsgebiet am Karlsfelder See realisierte, die Unterhaltskosten trägt die Gemeinde Bergkirchen.

"Bis zur Badesaison im nächsten Jahr ist das Naherholungsgebiet fertig", verspricht Geschäftsführer Besenthal. Das Baden sei derzeit nur wegen der Bauarbeiten verboten. Gerüchte, die Bauverzögerung habe mit Altlasten in Teilen des Geländes zu tun, dementiert der Geschäftsführer entschieden.

© SZ vom 17.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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