Ehrenamt:Im Einsatz für die Bürger

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Ludwig Holze (2. von links) erhielt das Ehrenzeichen. Mit ihm freuen sich Bürgermeister Kai Kühnel und die Kommandanten Thomas Hüller und Gerd Lobmeier. (Foto: OH)

Die Freiwillige Feuerwehr Dachau blickt bei ihrer Hauptversammlung auf ein ereignisreiches Jahr 2018 zurück

Zum dritten Mal begrüßte Vereinsvorsitzender Stefan Fichtl die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dachau zur jährlichen Hauptversammlung im Gerätehaus am Fritz-Müller-Weg. Der Bereitschaftsraum war bis auf den letzten Platz gefüllt, einige Kameraden in den hinteren Reihen mussten sogar stehen. Neben den Ehrengästen von Polizei, Kreisbrandinspektion und Stadtverwaltung freute es Stefan Fichtl besonders, dass an diesem Abend alle vier noch lebenden ehemaligen Vereinsvorsitzenden anwesend waren.

Die Kommandanten Thomas Hüller und Gerd Lobmeier ließen das Jahr 2018 mit Statistiken und Berichten zu Einsätzen, Übungen und aktiven Mitgliedern Revue passieren. Stefan Fichtl gab Anekdoten zu den Vereinsveranstaltungen zum Besten. Daneben wurde noch die obligatorische Wahl der Fahnenabordnung durchgeführt und eine größere Zahl von Beförderungen ausgesprochen.

Bürgermeister Kai Kühnel (Bündnis für Dachau) dankte bei seinem Grußwort allen Ehrenamtlichen für ihren selbstlosen Einsatz für wildfremde Menschen. Viele würden die Hilfe als selbstverständlich ansehen, wobei es keine Selbstverständlichkeit sei, seine Arbeit, Familie und Freizeit auf den Dienst am Nächsten abzustimmen und immer wieder zurückzustellen, so Kühnel. Die Stadt werde die Feuerwehr auch künftig in allen Belangen unterstützen und mit adäquaten Fahrzeugen, Gerät sowie der Unterkunft ausstatten. "Die Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Feuerwehrbedarfsplans erfolgt zwischen Stadt und Feuerwehr auf Augenhöhe", sagte der Bürgermeister Kühnel.

Kommandant Thomas Hüller bestätigte zu Beginn seiner Ausführungen die Worte des Bürgermeisters hinsichtlich der Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Anschließend schlüsselte er die insgesamt 545 Einsätze im Jahr 2018 in seinem Bericht genauer auf: Im vergangenen Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr Dachau zu 95 Brandalarmen, 287 Technischen Hilfeleistungen, 15 ABC-Einsätzen (eine neue Kategorie der Einsatzsuchwörter, die seit Januar 2018 besteht) und 118 Fehlalarmen gerufen und musste 30 Sicherheitswachen leisten. Insgesamt 73 Einsätze waren im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung, also außerhalb des Stadtgebietes, abzuarbeiten. Auf einige besondere Einsätze ging der Kommandant daraufhin etwas näher ein. In den vergangenen Jahren war insgesamt eine steigende Tendenz bei den Einsatzzahlen zu verzeichnen, im Jahr 2016 waren es 400, 2017 waren es 465 und 2018 der Höchstwert von 545 Einsätzen.

Der Kommandant Gerd Lobmeier berichtete anschließend über den Übungsdienst. In diesem haben die 122 Frauen und Männer im aktiven Dienst sowie die 34 Jugendlichen im vergangenen Jahr insgesamt 55 Übungen und 54 Fortbildungslehrgänge auf Kreiseben sowie an den staatlichen Feuerwehrschulen absolviert. Dazu kamen noch Atemschutzübungen und Leistungsprüfungen. Die Führungskräfte trafen sich zusätzlich zu 17 Dienstbesprechungen und Vorstandssitzungen. Insgesamt kamen knapp 10 000 ehrenamtlich geleistete Einsatz- und Übungsstunden zusammen.

Der Kommandant Thomas Hüller bedankte sich bei allen Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft und die geleistete Arbeit. Er bat auch darum , den Dank an die Familienangehörigen weiterzugeben, da das alles ohne deren Verständnis und ihre Unterstützung nicht möglich wäre. Schriftführer Klaus Hack berichtete von einem Mitgliederzuwachs von netto 13 im Vergleich zum Jahr 2017; so hatte der Verein zum Jahresende 2018 insgesamt 156 aktive (davon 34 Jugendliche), 62 passive, 282 fördernde und vier Ehrenmitglieder.

Neben den regulären Vorstandssitzungen traf man sich noch einige Male zu Planungstreffen für die 150-Jahr-Feier in diesem Jahr. Kassier Walter Ganslmaier berichtete über die soliden Finanzen, gerade auch im Hinblick auf die anstehende Jubiläumsfeierlichkeiten und bedankte sich insbesondere bei allen Förderern des Vereins und Spendengebern. Nach der jährlichen Neuwahl der Fahnenabordnung wurden zum Schluss etlichen Kameradinnen und Kameraden die verschiedenen Beförderungsurkunden ausgehändigt.

Eine besondere Ehrung wurde dem Kameraden Ludwig Holze zuteil. Die Kommandanten und der Vorstand überraschten ihn mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Feuerwehrverbandes. Ludwig Holze trat im September 1974 in seiner Heimatgemeinde Höhenrain in die dortige Feuerwehr ein und absolvierte die Lehrgänge für Atemschutzgeräteträger, Maschinisten- und Gruppenführer. 1985 zog er nach Dachau und trat auch hier in die Feuerwehr ein. Seit dieser Zeit ist Ludwig Holze ununterbrochen im aktiven Dienst und hat eine Vielzahl an Lehrgängen an den Staatlichen Feuerwehrschulen absolviert. In der Feuerwehr Dachau war er nicht nur einfacher Feuerwehrdienstleistender, sondern hat über die Jahrzehnte viele Führungspositionen innegehabt und Verantwortung übernommen.

So war Ludwig Holze jahrelang Zugführer im Einsatzdienst, Maschinisten-Ausbilder, Pressesprecher und Vereinsvorsitzender. Seit einiger Zeit steht er als Ausbilder für Erste-Hilfe-Kurs zur Verfügung und vollbringt als aktuell zweitältester Aktiver seinen Einsatzdienst. Für dieses außerordentliche Engagement im Feuerwehrwesen erhielt er das silberne Ehrenkreuz am Band.

© SZ vom 27.03.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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