Dachauer Volksfest:Stressfreie Wiesn

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Gemütliche Wiesn: Heuer kamen etwas weniger Besucher als sonst, die Stadt ist dennoch zufrieden. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Bilanz der vergangenen neun Tage ist positiv: etwa 300 000 Besucher, keine Randale und gute Umsätze in den Zelten

Von Robert Stocker, Dachau

Weniger Besucher als im vergangenen Jahr - doch Stadt, Wirte und Schausteller sind mit dem Dachauer Volksfest 2019 zufrieden. Etwa 300 000 Gäste, schätzt die Stadt, sind heuer auf die Ludwig-Thoma-Wiese geströmt. Die Rekordwiesn im vergangenen Jahr verzeichnete 350 000 Besucher. Auch die Polizei zieht eine positive Bilanz. Sie spricht von einem relativ ruhigen Verlauf.

Die Besucher des Dachauer Volksfests kommen aus der gesamten Region. Die familiäre Atmosphäre kommt bei den Gästen gut an. Das gilt auch für den günstigen Bierpreis. Die Mass kostete heuer 6,30 Euro. Das durchgehend schöne Wetter im vergangenen Jahr trug wohl zur Rekordzahl bei den Besuchern bei. Überdurchschnittlich viele Gäste kamen damals aus München. Heuer war das Wetter durchwachsen, an einigen Tagen regnete es. Mit der Besucherzahl ist die Stadt dennoch zufrieden. "Wir zählen die Besucher nicht genau, aber 300 000 kommen jedes Jahr", so Oberbürgermeister Florian Hartmann. Am Mittwoch vor dem Feiertag sei es auf der Festwiese und in den Zelten sehr voll gewesen, "fast zu voll", wie Hartmann meint. An den restlichen Tagen sei die Besucherzahl im Sinne einer stressfreien Wiesn genau richtig gewesen. "Wir wollen, dass nicht alle Zelte ausreserviert sind und jeder einen Platz bekommt." Außerdem freut sich der Oberbürgermeister darüber, dass es auf dem Volksfest keine große Randale gab. Aus Sicht der Stadt ist das Volksfest friedlich verlaufen.

Zufriedenheit herrscht auch bei den Volksfestwirten. "Wir haben insgesamt nicht gespürt, dass es heuer weniger Besucher gab", zieht Ewald Zechner, Wirt des großen Festzelts, Bilanz. Im Großen und Ganzen ist er mit dem Umsatz sehr zufrieden. Nur der Biergarten war wegen des Regens etwas schlechter besucht. Sehr guten Absatz fanden die vegetarischen oder veganen Gerichte auf seiner Speisekarte. Sie hätten 10,8 Prozent des gesamten Küchenumsatzes ausgemacht. "Nächstes Jahr wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen", kündigt Festwirt Zechner an. Auch das Festzelt Schweiger hatte fleischlose Gerichte in seinem Angebot. Dort gab es Käsespätzle und Quinoa-Salat. "Die Käsespätzle waren der Renner", so ein Sprecher des Festzelts Schweiger. Ob das vegetarische Angebot im nächsten Jahr erweitert werde, sei noch unklar. "Letztendlich bestimmt der Kunde die Speisekarte."

"Alles im Rahmen" - so lautet die Volksfestbilanz von Polizeisprecher Stefan Reichenbächer. Die Polizeibeamten hätten nicht übermäßig viel, aber auch nicht wenig zu tun gehabt. Insgesamt sei das Volksfest ruhig verlaufen. Fünfmal kam es zu tätlichen Angriffen auf Polizisten. Die Täter leisteten Widerstand, ein Beamter wurde leicht verletzt. Insgesamt registrierte die Polizei zehn Körperverletzungen. Elf Platzverweise sprachen die Beamten aus - insbesondere nach Körperverletzungen, aggressivem oder ungebührlichem Verhalten. Sechs Anzeigen wegen Diebstahls wurden gestellt. Außerdem fasste die Polizei zwei Masskrugdiebe. Ins Netz gingen ihr auch zwei Minderjährige, die versucht hatten, mit den Ausweisen von Erwachsenen in das Ziegler Zelt zu gelangen. Zu gefährlichen Körperverletzungen kam es im Umfeld des Dachauer Volksfests. Dabei wurden ein 21-jähriger Student und ein 19-jähriger Schüler von Jugendlichen angepöbelt und schwer verletzt.

© SZ vom 21.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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