Dachau:Zeitzeugengespräch mit Venanzo Gibillini

Der Italiener Venanzio Gibillini berichtet bei den "Dachauer Zeitzeugengesprächen" über seine Verfolgung durch das NS-Regime. Gibillini, geboren 1924, wurde am 4. Juli 1944 als 19-Jähriger in Mailand verhaftet und über das Durchgangslager Bozen-Gries und das Konzentrationslager Flossenbürg in das Dachauer Außenlager Kottern verschleppt. Im Gespräch mit Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, erzählt Venanzio Gibillini von Zwölf-Stunden-Schichten, Hunger, Kälte und die erlösende Befreiung. Grußworte sprechen Renato Cianfarani, Generalkonsul der Republik Italien, und Daniela Di Benedetto, Präsidentin von Com.It.Es, München.

Venanzio Gibillini, am 24. November 1924 im französischen Epinac les Mines in eine italienische Familie geboren, wuchs mit vier Geschwistern im Großraum Mailand auf. 1943 wurde er zum Militär einberufen, desertierte aber bald wegen der drohenden Besetzung Italiens durch deutsche Truppen. Obwohl "fahnenflüchtig", findet er im von den Deutschen besetzten Mailand Arbeit in einem Lokomotivdepot unter deutschem Kommando. Nach einem Anschlag der italienischen Widerstandsbewegung Resistenza wird er verhaftet und als Deserteur entlarvt. Die Veranstaltung am Montag, 23. April, beginnt um 19 Uhr im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Gespräch findet in italienischer Sprache statt und wird übersetzt.

© SZ vom 06.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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