Dachau:Wer selbst betreut, muss nicht zahlen

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Gebühren werden nur fällig, wenn Kinder in die Kita gehen

Von Julia Putzger, Dachau

Der verlängerte Lockdown macht besonders Familien zu schaffen: Denn während viele Eltern im Homeoffice arbeiten, brauchen die Kinder gleichzeitig Betreuung, da Kitas und Schulen aktuell geschlossen bleiben müssen. Für diejenigen, die keine andere Betreuungsmöglichkeit haben, gibt es deshalb eine Notbetreuung in den Einrichtungen, der Bedarf ist auch im Landkreis groß. Doch wer die Kinder selbst betreut, um weitere Kontakte zu vermeiden, ist mancherorts sogar zusätzlich im Nachteil, da trotzdem die regulären Kita-Gebühren gezahlt werden müssen. Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher forderte deshalb die Rückerstattung der Gebühren für alle Eltern, deren Kinder das Notbetreuungsangebot nicht nutzen.

In der Stadt Dachau geht man diesbezüglich bereits mit gutem Vorbild voran: Wie schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr von den Stadträten beschlossen, müssen Eltern keine Gebühren für die Betreuung ihrer Sprösslinge bezahlen, wenn diese zuhause bleiben. Allerdings: Sobald die Notbetreuung in Anspruch genommen wird - und sei es auch nur für einen Tag - wird die Gebühr für den vollen Monat fällig. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) erklärt, dass durch die Notbetreuung keine geringeren Kosten für die Stadt entstehen. "Wir haben Fixkosten und können unser Personal nicht einfach in Kurzarbeit schicken, da die Notbetreuung ja in kleineren Gruppen stattfindet."

Auch Zuschüsse vom Freistaat, über die den Eltern bereits im April, Mai und Juni die Betreuungsgebühren erlassen wurden, sofern ihre Kinder keine Kita besuchten, gingen nach dem gleichen Prinzip vor. Ob es eine solche Erleichterung nun auch für den zweiten Lockdown bayernweit geben wird, steht noch nicht fest. Der im Dachauer Stadtrat im Frühling gefällte Beschluss über die Gebührenfreiheit gilt jedenfalls "für alle weiteren Lockdowns, auch wenn wir damals natürlich nicht damit gerechnet hatten, dass das tatsächlich der Fall sein wird", sagt Oberbürgermeister Hartmann.

© SZ vom 13.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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