Dachau:SPD beantragt Radweg hinter der Post

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Radler am Bahnhof nutzen zur Sicherheit den Gehweg, das aber ist illegal. Jetzt schlägt die SPD eine alternative Route vor.

Von Viktoria Großmann, Dachau

Sehr zugespitzt könnte man über den Dachauer Bahnhof sagen, was böse Zungen über den Münchner Flughafen erzählen: Dieser sei nur aus der Luft zu erreichen. Der Dachauer Bahnhof ist am besten mit dem Zug zu erreichen - und das natürlich auch nicht immer - oder mit dem Bus oder Auto. Für Radfahrer und auch Fußgänger wird es schwierig. Auch Busse und Autos haben es oft schwer, über die stark befahrene Bahnhof- und Frühlingstraße in den Vorplatz einfahren oder wieder ausfahren zu können. Fußgänger Richtung Innenstadt müssen entweder den Tunnel benutzen. Dieser bedeutet allerdings einen Umweg für die, die einfach nur auf die andere Seite der Frühlingsstraße, zum Bäcker oder zur Apotheke, wollen. Oder sie versuchen, die Straße zu kreuzen, was schwierig werden kann. Denn ein sicherer Überweg an sinnvoller Stelle fehlt.

20 Radfahrer mussten Bußgeld zahlen

Das gilt auch für die Radwege. Die Situation der Radler will die SPD allerdings nun verbessern. Die Fraktion stellte einen Stadtratsantrag, einen Radweg zwischen Bahnhofstraße und Augustenfelder Straße zu schaffen. Denn diesen Weg nehmen viele Radler - allerdings auf dem Fußweg. Was natürlich nicht erlaubt ist und außerdem zu Konflikten mit Fußgängern führt, schlimmstenfalls zu Verletzten. Bei einer mehrtägigen Kontrollaktion hat die Polizei Dachau im Juni etwa 20 Radfahrern ein Bußgeld von zehn Euro abgeknöpft. "Teilweise mischten sich Passanten ein, die das begrüßten", erzählt Polizeioberkommissar Richard Wacht. Wobei er die Gründe der Radfahrer nicht abwegig findet. Eine Überplanung des gesamten Bahnhofsareals sei "dringend nötig".

Denn der Grund dafür, dass die Radler den Fußweg nutzen, ist nicht nur Bequemlichkeit. Korrekterweise müssten Radler die Bahnhofstraße queren, ohne Radweg das kurze Stück bis zur Augustenfelder Straße fahren und dann wieder als Linksabbieger die Straße queren. Schwierig, bei diesem Verkehrsaufkommen. Deshalb haben sich manche Radfahrer über die Kontrollaktion geärgert, auch SZ-Leser.

Relativ geringe Kosten

Mit ihrem Vorschlag versucht die SPD nun, einen Ausgleich zu finden. Die Fraktion beantragt, einen Weg abseits der Bahnhofstraße zu schaffen. Die Radler sollten hinten um das Gelände der Post herumfahren und so etwas weiter südlich auf die Augustenfelder Straße treffen können. Der Weg wäre auf städtischem Grund und daher relativ leicht einzurichten. Bisher versperren ein Tor und ein Betreten-Verboten-Schild den Weg. Doch all das stamme wohl aus jenen Zeiten, da die Straßenmeisterei hier ansässig war, sagt SPD-Stadtrat und Verkehrsreferent Volker C. Koch. Für alle, die ihr Rad an der Westseite des Bahnhofs abstellen und Richtung Dachau-Süd wollen, könnte, so glaubt er, dieser Kiesweg durch die Grünanlage und an den Mauern des Posthofs entlang eine gute Alternative sein. Kosten gäbe es nur für den Abbau des Tores und für neue Schilder, welche Radfahrer in diese Richtung wiesen.

Polizist Wacht weist allerdings noch auf einen vorhandenen und legalen Weg hin. Besonders für jene Radler, die ihr Fahrrad direkt an der S-Bahn-Unterführung abstellen. Diese könnten leicht unter der Frühlingstraße hindurch Richtung Innenstadt fahren, dann links in die Gröbmühlstraße einbiegen und an der Kreuzung Richtung Augustenfelder Straße sogar den Überweg benutzen.

© SZ vom 13.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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