Öffentlicher Nahverkehr:Landkreis stellt Ruftaxis ein

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Bis Herbst 2024 will das Landratsamt Alternativen zu den Ruftaxis vorlegen. (Foto: Toni Heigl)

Wegen der geringen Fahrgastzahlen und der hohen Kosten entscheiden sich die Kreisräte gegen die Weiterführung des Angebots. Allerdings soll es Alternativen geben.

Von Anna Schwarz, Dachau

Der Großteil der Ruftaxi-Linien im Landkreis Dachau wird ab 2026 abgeschafft, das hat der Kreisausschuss einstimmig beschlossen. Die elf Ruftaxi-Linien kosten den Landkreis jährlich rund 1,7 Millionen Euro, davon abgezogen werden laut Kreisverwaltung noch Einnahmen von rund fünf bis acht Prozent und eine staatliche Förderung von rund 35 Prozent. Die Kreisverwaltung fasste in der Beschlussvorlage zusammen, dass diese Kosten zum Großteil eingespart werden könnten. Auf SZ-Anfrage teilt das Landratsamt jedoch mit, dass versucht werde, einige der Ruftaxilinien künftig in den Regionalbusverkehr zu integrieren.

Bei den Ruftaxis handelt es sich um Kleinbusse, die in Gebieten und Zeiten mit geringerer Nachfrage als Ergänzung zum Busverkehr eingesetzt werden. Fahrten können telefonisch und via MVV-App gebucht werden, es gilt der MVV-Tarif. Anders als bei einem gewöhnlichen Taxi werden aber nicht beliebige Ziele, sondern ähnlich wie beim Bus Haltestellen angefahren.

Fahrgastzahlen seien gering

Doch bei den meisten Ruftaxilinien im Landkreis seien die Fahrgastzahlen gering, schreibt die Kreisverwaltung: "So gut wie gar nicht nachgefragt" worden seien etwa die Linien 7020 (Röhrmoos - Haimhausen - Lohhof) und 7040 (von Haag über Wollomoos nach Altomünster). Die Verwaltung empfahl den Kreisrätinnen und Kreisräten deshalb, die neun Linien 7010, 7020, 7030, 7040, 7050, 7060, 7070, 7080 und 7090 einzustellen. Als weitere Gründe für die Empfehlung nannte die Verwaltung: die schwierige Haushaltslage des Landkreises und die Weiterentwicklung im Regionalbusverkehr.

Die Kommunalpolitiker folgten dem Vorschlag einstimmig: Die genannten Ruftaxi-Linien werden für das Jahr 2026 und die Folgejahre nicht mehr ausgeschrieben. Wie es mit den anderen beiden Ruftaxilinien 7000 (Hebertshausen - Schwabhausen - Bachern - Dachau) und 7100 (Dachau - Bergkirchen - Bachern) weitergeht, ist noch unklar, diese seien bislang sehr gut nachgefragt worden: "Bezüglich dieser Linien sollen bis Herbst 2024 mögliche Optionen geprüft und konkrete Konzepte vorgelegt werden", so das Landratsamt.

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