Der Landkreis Dachau wächst und mit ihm die Anzahl der Schüler. In der vergangenen Sitzung des Kreis- und Schulauschusses haben die Kreisräte die Bauvorhaben für das vierte und fünfte Landkreisgymnasium in Karlsfeld und Röhrmoos erneut weiterentwickelt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist jeweils für September 2025 geplant. Aber schon ab dem nächsten Schuljahr 2022/23 werden die neuen Fünftklässler den beiden Schulen zugeordnet. Das hat das Landratsamt mitgeteilt.
Mit drei Vorläuferklassen werden die Schüler im Einzugsgebiet des Gymnasiums Karlsfeld ab September 2022 am Josef-Effner-Gymnasium beschult. Dieser Jahrgang und auch die nächsten beiden Jahrgänge in den Schuljahren 2023/24 und 2024/25 ziehen vorübergehend nach Dachau in die früheren Gebäude der Realschule in der Stein- beziehungsweise Liegsalzstraße und hängen organisatorisch am Schulkollegium des Josef-Effner-Gymnasiums. Auch für das neue Gymnasium in Röhrmoos gibt es laut Landratsamt ab nächstem Schuljahr 2022/23 zwei Vorläuferklassen, welche vom Gymnasium in Markt Indersdorf betreut werden. Für die angehenden Gymnasiasten der örtlich betroffenen Grundschulen bedeutet dies, dass die Neuanmeldung ausschließlich für diese Vorläuferklassen möglich ist. Denn im Schuljahr 2025/26 benötigen die drei Bestandsgymnasien räumlich Platz für die zusätzliche Jahrgangsstufe 13.
Landrat Stefan Löwl (CSU) ist mit der Situation zufrieden: "Mit den Vorläuferklassen am Josef-Effner-Gymnasium und in Markt Indersdorf haben wir eine praktikable Lösung gefunden." Die Schüler würden in bestehenden Schulfamilien "bestens eingebunden" sein, könnten sich dort aber schon als neue Schulfamilien finden und hätten dann ab dem Schuljahr 2025/26 "hochmoderne Schulgebäude mit optimalen Lernbedingungen" zur Verfügung.
Besonders in Dachau war die Situation sehr komplex. Das Ignaz-Taschner-Gymnasium befindet sich mit aktuell sieben Eingangsklassen räumlich an der absoluten Obergrenze. Dank der Vorläuferklassen kann hier ab dem nächsten Schuljahr mit vier fünften Klassen geplant werden. "Es kann jedoch notwendig werden, dass Schüler von bestimmten Grundschulen dort vorübergehend nicht mehr aufgenommen werden", so das Landratsamt.
Peter Mareis, Schulleiter des Josef-Effner-Gymnasiums, sagt: "Das Landratsamt und die Minsterialbeauftragte haben in enger Rücksprache mit den Schulleitungen eine für alle vertretbare Lösung zum Aufbau der beiden neuen Gymnasien gefunden. Am Josef-Effner-Gymnasium können den Schülerinnen und Schülern der Vorläuferklassen dank der räumlichen Gegebenheiten gute und angemessene Lernbedingungen geboten werden." Sein Schulleiterkollege Thomas Höhenleitner aus Markt Indersdorf bestätigt: "Der nunmehr gefundene Weg bedeutet für uns räumlich, pädagogisch und schulorganisatorisch eine große Herausforderung, wir sind aber zuversichtlich, dass wir der Aufgabe für die Übergangszeit gerecht werden können. Mit der Gründung der neuen Gymnasien wird dann sicher eine spürbare Entlastung für das Lehren und Lernen am GMI eintreten." Beide Schulleiter betonen abschließend, dass durch das Bilden von Vorläuferklassen an zwei Schulstandorten die notwendige Entzerrung gerade für Dachau erreicht werde, in diesen Aufbaujahren aber natürlich mit einem "zusätzlichen organisatorischen Aufwand und begrenzten Raumressourcen" gerechnet werden müsse.