Dem Bündnis für Dachau bereiten die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt Sorgen: Nicht nur hätte der Grünwalder Bauprojektentwickler Euroboden GmbH erst kürzlich Insolvenz angemeldet, auch die Sedlmayr Grund und Immobilien AG habe Mitte Juli bekannt gegeben, dass sämtlich Planungen für 800 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in München gestoppt würden. Die Dachauer Gruppierung will daher wissen, ob und inwiefern die Immobilienkrise mit stark steigenden Zinsen und massiv höheren Baukosten die Planungen auf dem MD-Gelände beeinflussen.
Der Projektentwickler Isaria habe, so heißt es in einer Pressemitteilung in den vergangenen Jahren mehrmals an neue Eigentümer verkauft. Dazu zählt nun auch die Quarterback Immobilien AG, von der das Bündnis glaubt, dass diese mit ihrer Bilanzsumme "nicht leistungsfähig genug" ist, um ein Projekt "in der Größe des MD-Geländes" umsetzen zu können.
Newsletter abonnieren:SZ Gerne draußen!
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Es gelte daher, so das Bündnis weiter, folgende Fragen zu klären: "Wie stellen sich die Herausforderungen für die Entwicklung des MD-Geländes aus Sicht der Isaria und Quarterback dar? Ist die Quarterback AG oder ein anderes Unternehmen im Firmengeflecht in der Lage, das Bauvorhaben bei den derzeit bestehenden Rahmenbedingungen zu realisieren? Wenn nein, was sind die geplanten Alternativen? Wenn ja, wie wird das Projekt finanziert, wie hoch sind die geplanten Mieten und bleiben die Wohnungen überhaupt im Bestand der Deutschen Wohnen oder Vonovia?"
Seitens der Deutsche Wohnen sei bislang stets versichert worden, dass diese das fertig bebaute MD-Gelände in ihren Wohnungsbestand aufnimmt und "damit für zwar wahrscheinlich hohe, aber zumindest langfristig stabile Mieten sorgt". Angesichts der Tatsache, dass sich das wohl nun geändert habe, sei es wichtig "dass alle Stadträte regelmäßig aus erster Hand den aktuellen Stand der Planungen erfahren, um rechtzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können", so das Bündnis.