Dachau:Lastwagen voller Hilfsgüter

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Peter Sedlmair mit einer Krankenschwester in der ukrainischen Bezirksklinik, in der Pflegebetten aus Dachau stehen. (Foto: oh)

Rotes Kreuz Dachau bringt medizinische Geräte in die Ukraine

DachauIn der Ostukraine herrsche derzeit ein "relativ stabiler" Waffenstillstand, dennoch sei der Bedarf an Hilfsgütern vor allem im medizinischen Bereich enorm, berichtet Peter Sedlmair vom BRK Dachau. Mit dem letzten Hilfsgütertransport nach Iwano Frankiwsk, den er zusammen mit den BRK-Ehrenamtlichen Peter Tartler, Wilhelm Stolz und Angelika Eben-Reischl organisierte, war auch ein Besichtigungsprogramm aller Einrichtungen verbunden, die vom BRK Dachau mit Hilfsgütern beliefert werden.

Der Indersdorfer Peter Sedlmair fuhr mit seiner Gruppe und zwei Lastwagen für vier Tage in das Krisengebiet, um erneut die Krankenhäuser und Kliniken mit medizinischen Geräten zu versorgen, vom Endoskopiegerät bis zum Toilettenstuhl. Bei der Besichtigung der Bezirksklinik von Iwano Frankiwsk überzeugte sich das Dachauer Team, dass das im Mai gelieferte Röntgengerät gute Dienste leistet, ebenso die Pflegebetten, die aus dem Dachauer Altenheim "Friedrich-Meinzolt-Haus" stammen. Da es aber in der Klinik nach wie vor viele alte Betten ohne Funktionalität gebe, seien weitere notwendig. Benötigt würden obendrein Bettwäsche, Nachtschränkchen, medizinisches Besteck, OP-Tische sowie weitere Röntgengeräte. Brustprothesen und Endoskopiegeräte fehlten in der Onkologischen Klinik. Die Kinderklinik müsse mit Großküchenbedarf und Kühlschränken ausgestattet werden, das Kinderheim mit einem Herd und einer Waschmaschine.

Die Besichtigung der Universitätsklinik verlief hingegen sehr zufriedenstellend. Dorthin wurde im vergangenen Jahr ein HNO-Gerät eines verstobenen Dachauer Arztes geliefert. Momentan benötige die Klinik keine weiteren medizinischen Geräte, da deren Standard relativ modern sei. Die Dachauer besuchten auch Myron Mateyko, den Leiter des Gesundheitswesens der Bezirksregierung. Dieser bat um ein Kühlfahrzeug, wie es von der Tafel genutzt wird. Aber nicht etwa um Lebensmittel zu transportieren, sondern um gefallene Soldaten aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine nach Hause zu holen. Die soziale Lage in der Ostukraine sei angespannt, die Preise würden steigen, die Löhne nicht. Die Menschen, die aus dem Krisengebiet flüchten, bekämen zwar eine Wohnung, allerdings fehle es ihnen am Nötigsten, an Haushaltsgeräten oder Matratzen, so Sedlmair. Auch Kleidung würde benötigt.

Die Zusammenarbeit zwischen dem BRK Dachau und dem Roten Kreuz Iwano Frankiwsk besteht seit 24 Jahren.

© SZ vom 28.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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