Dachau:Landratsamt würdigt Polens Solidarność

Ein gedrungener Schriftzug mit dicken roten Buchstaben und der polnischen Flagge soll am Montagabend auf die Fassade des Dachauer Landratsamtes projiziert werden. Zu lesen sein wird darauf das Wort Solidarność. Hintergrund der Aktion ist das 40. Jubiläum der ersten unabhängigen Gewerkschaft in Osteuropa, die am 31. August 1980 nach der Unterzeichnung des "Danziger Abkommens" zwischen dem damaligen Elektriker Lech Wałęsa und der Regierung der Volksrepublik Polen entstanden war und eine wichtige Rolle bei der Überwindung des Kommunismus in Polen spielte. Wie das Dachauer Landratsamt mitteilt, wird das Jubiläum weltweit in Städten gefeiert, indem wichtige politische und historische Gebäude bestrahlt werden. In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Generalkonsulat in München feiert auch das Landratsamt mit und zeigt um 21 Uhr für eine Stunde das rote Logo der Gewerkschaft.

In der Bewegung schlossen sich Arbeiter, Angestellte und Intellektuelle zusammen und stellten das kommunistische Regime in Frage. Nach einem Jahr hatte Solidarność fast zehn Millionen Mitglieder - mehr als die Hälfte der polnischen Arbeiterschaft. 1983 erhielt ihr Anführer Lech Wałęsa den Friedensnobelpreis. Die Verhandlungen zum Übergang Polens in eine parlamentarische Demokratie am runden Tisch im Frühjahr 1989 wurden zum Modell für den gewaltfreien Machtwechsel in Mittel- und Osteuropa.

© SZ vom 28.08.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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