Dachau:Kreis bekommt Berufsfachschule

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Kultusministerium stimmt den Dachauer Plänen doch noch zu

Der Landkreis bekommt mit gut acht Jahren Verzögerung nun wohl doch eine Berufsfachschule für Kinderpflege. Nachdem ein entsprechender Antrag des Landkreises im 2013 vom Kultusministerium abgelehnt worden war und Überlegungen, eine solche Berufsfachschule oder eine Fachakademie für Sozialpädagogik in freier Trägerschaft zu gründen, letztlich am zu hohen finanziellen Risiko gescheitert waren, hat das Ministerium Anfang dieses Jahres seine Meinung grundlegend geändert und befürwortet nun doch den Ausbau von "Schulkapazitäten im erzieherischen Bereich", wie es in einer Präsentation von Albert Herbst, Sachgebietsleiter Kreisschulen und ÖPNV, heißt. Sogar die Angliederung der Berufsfachschule an die Dachauer Berufsschule, die bislang noch nicht über einen sozialen Zweig verfügt, sei demnach gewünscht und sogar die "Etablierung einer Fachakademie für Sozialpädagogik könnte in einem zweiten, späteren Schritt ins Visier genommen werden", so Herbst.

Da zunächst von einer geringen Schülerzahl ausgegangen wird, soll der neue Zweig zunächst an die Dachauer Berufsschule angegliedert werden und unter deren Leitung operieren. Eine Entscheidung die laut Herbst vom zuständigen Schulleiter Frank Ritzel ausdrücklich begrüßt wird. Da in den Nachbarlandkreisen Fürstenfeldbruck und Pfaffenhofen an der Ilm ebenfalls bislang keine Berufsfachschule für Kinderpflege existiert, verspreche man sich, so Herbst, dass gegebenenfalls "auch hier ein gewisses Schülerpotenzial abgegriffen werden könnte". Gleichzeitig könne man sich durch die Errichtung einer solchen Schule Gastschulbeiträge und Schulbeförderungskosten in Zukunft sparen. Und so viel stehe fest: "Der Fachkräftebedarf in diesem Bereich jedenfalls ist enorm."

Mit der vom Schul- und Kreisausschuss einstimmig erteilten Zustimmung will Herbst nun zeitnah den Antrag auf die Errichtung einer Berufsfachschule für Kinderpflege an der Dachauer Berufsschule stellen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die ersten Schülerinnen und Schüler dann bereits im Schuljahr 2022/23 ihre Ausbildung starten. Bernhard Seidenath (CSU), der im Landtag Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit und Pflege ist, sprach von einer "unglaublich erfreulichen Entwicklung".

© SZ vom 05.07.2021 / jala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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