Waschbären, Biber und Schildkröten - die würde man wohl eher in der freien Wildnis vermuten als in einem Dachauer Kindergarten. Seit Kurzem gibt es für sie aber einen Platz in der Kindertageseinrichtung am Amperweg 16, am Freitag wurde die Kita eröffnet. Zur Feier begrüßten Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) und Kita-Leiterin Beate Straub sowohl Gäste aus dem Stadtrat, Tilman Benecker von der Stadtbau Dachau GmbH als auch die Verantwortlichen für Kinderbetreuung und Gebäudemanagement der Stadt Dachau, die an dem Projekt beteiligt waren. Ebenso wurden die neuen Mitarbeitenden des Kindergartens und der zugehörigen Krippe begrüßt.
Nach einer schwierigen Bauphase von fast vier Jahren, in denen Pandemie, Energiekrise und Lieferengpässe das Bauprojekt zeitweise stoppten, sind am 1. März die ersten Kinder in die Kita-Räume eingezogen. Eine Besonderheit bei diesem Bau: Direkt über der Kita befinden sich 19 geförderte Wohnungen der Stadt, die schon im Herbst eingeweiht wurden.
Bis kommenden September sollen insgesamt 63 Kinder in der modernen Kindertageseinrichtung am Amperweg untergebracht werden. Der Name ist Programm, der Kindergarten liegt nicht nur außen ganz idyllisch direkt an der Amper, sondern auch innen begleitet der Fluss die kleinen Neuankömmlinge. Dabei ist jeder Raum und jede Kindergruppe nach einem Tier benannt, das seinen natürlichen Lebensraum am Fluss findet, wie Straub erklärt. So gibt es die Schildkröten- und Fledermaus-Gruppe, den Biber-Kreativraum und die Waschbär-Baderäume. Der große Vorraum des Kindergartens, der Garderobe und Spielgeräte beherbergt, wurde auf den Namen Amperhalle getauft.
Leiterin Beate Straub war von den Elternanfragen überwältigt
Doch so hell, einladend und großräumig die Räume der Kindertageseinrichtung auch sind - sie decken bei Weitem nicht den Bedarf an Kita-Plätzen, wie Oberbürgermeister Hartmann betonte: "Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen kann noch immer nicht vollständig abgedeckt werden." Auch Leiterin Beate Straub war von den Elternanfragen überwältigt: "Der Bedarf an Plätzen ist riesig." Deshalb plant die Stadt den Aus- und Neubau weiterer Einrichtungen, so Hartmann. Damit sei es aber noch nicht getan, hinzu käme die händeringende Suche nach Fachpersonal im Landkreis. Deshalb will die Stadt zusätzliche Leistungen anbieten, wie Fahrtkostenzuschüsse und Ballungsraumzulagen.
Im September werden Straub und ihre derzeit fünf Mitarbeitenden weitere Neuankömmlinge begrüßen, die dann den letzten Gruppenraum mit Leben füllen. Wie diese Kindergartengruppe heißen wird, wissen Straub und ihr Team jedoch noch nicht. Vielleicht freuen sich ja Biber, Waschbär und Co. über ein paar Laubfrösche, um mit ihren Erzieherinnen auf große Erkundungstour im Ampertal zu gehen oder durch die Amperhalle der Kita zu hüpfen. Genug Platz gibt es hier auf jeden Fall.