Dachau:Heimatforscher macht Geschichte lebendig

100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg hat der Etzenhausener Heimatforscher Erwin Hartmann einen Vortrag ausgearbeitet: Er gibt mit seiner Sammlung von Etzenhausener Familiengeschichten der Geschichte ein Gesicht. Der Vater des Dachauer Oberbürgermeisters Florian Hartmann hat auch intensiv im Staatsarchiv geforscht. Sein Vortrag klärt ebenso über politische Fragen auf, etwa warum damals so viele Männer freiwillig und geradezu begeistert in den Krieg gezogen sind. Auch, dass in Etzenhausen einst in einer Pulverfabrik Munition für den Krieg hergestellt worden ist, wird Teil des Vortrags sein. Mit dem Versailler Vertrag 1919 wurde auf die Produktion von Dreschmaschinen umgestellt. Lange sei das nicht gut gegangen, am Ende seien im Jahr 1922/23 dann 8000 Menschen arbeitslos geworden.

Der Heimatforscher wird auch über die Münchner Räterepublik informieren, dass bei Kampfhandlungen im April 1919 die Rotgardisten in Dachau den Weißen unterlagen, nicht die Etzenhausener Bürgerwehr schlug die Revolutionstruppen, wie fälschlicherweise in der SZ berichtet, in die Flucht. Hartmann hält den Vortrag "Der Erste Weltkrieg und die Zeit danach" am Samstag, 1. Dezember, um 17 Uhr im Schützenheim (der Eintritt ist frei). Um 15 öffnet bereits die Ausstellung mit Feldpostkarten, Briefen, Kriegsehrenzeichen, Reservistenkrügen und historischen Fotos. Dem Etzenhausener Heimatforscher ist es gelungen, eine wichtige geschichtliche Etappe Dachaus lebendig zu machen.

© SZ vom 28.11.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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