Die Corona-Krise war ein Stresstest für Internet-Anbieter. Nach dem Ausbruch der Pandemie verließen viele Angestellte ihre Büros, um im heimischen Home Office Schutz vor dem Coronavirus zu suchen. Auch in Dachau sind bis heute viele nicht an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Das Dachauer Breitbandnetz hielt der hohen Nachfrage größtenteils stand, doch manche Bürger klagten zuletzt über Netzabbrüche und Verbindungsstörungen. Die Stadtratsfraktion aus ÜB und FDP fordert nun einen schnelleren und flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes in Dachau.
Nach Ansicht der Fraktionsgemeinschaft hätten die corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen im ersten Halbjahr des Jahres gezeigt, "wie wichtig ein schneller Internetanschluss als Teil der städtischen Infrastruktur ist". Das Arbeiten von zu Hause habe den Bedarf nach Highspeed-Internet "erst jetzt in vollem Umfang sichtbar" gemacht, außerdem seien leistungsfähige Datenverbindungen für viele Freiberufler und Selbstständige schon lange ein wichtiger Standortfaktor. Daher schlagen die drei Stadträte Ingrid Sedlbauer, Peter Gampenrieder (beide ÜB) und Jürgen Seidl (FDP) vor, möglichst noch im laufenden Jahr eine Befragung von Bürgern und Gewerbetreibenden zu den derzeitigen Defiziten bei der Versorgung mit schnellem Internet durchzuführen.
Zudem fordern sie eine aktuelle Einschätzung von der Geschäftsführung der Dachau Citycom (DCC) zu den noch vorhandenen Erschließungspotenzialen im Stadtgebiet. Auf dieser Basis soll dann der vorhandene mehrjährige Investitionsplan für das DCC-eigene Netz auf einen schnelleren Glasfaserausbau überprüft werden. Derzeit plant das Stadtwerke-Unternehmen, bis 2025 jedes Haus in Dachau an das schnelle Netz anzuschließen. Während des Corona-Lockdown verzeichnete die Citycom nach Angaben der Stadtwerke durchschnittlich 50 Prozent mehr an monatlichen Neuzugängen als im monatlichen Durchschnitt vor der Krise.