Dachau:Der Stadtrat verneigt sich vor Günther Domcke

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Nach 29 Jahren verabschiedet sich der Hauptamtsleiter in den Ruhestand. OB Bürgel nennt ihn einen Glücksfall für Dachau.

Von Helmut Zeller

Peter Bürgel verabschiedet Günther Domcke mit einem Blumenstrauß. Der OB schätzte das Wissen und den politischen Instinkt seines Hauptamtsleiters. (Foto: oh)

"Mann muss mit den Problemen tanzen", sagte Günther Domcke, langjähriger Hauptamtsleiter der Stadt Dachau, einmal im Kochwirt. In der traditionellen Gaststätte in der Altstadt von Dachau, das ihm zur geliebten Heimatstadt geworden ist, philosophierte Domcke gerne - immer umgeben von einer Schar Zuhörer, unter denen nicht wenige Stadträte waren, die etwas dazu lernen wollten. Dabei verbreitete er blitzgescheite Einsichten in das Leben und seine Fährnisse - und das in einer für einen bayerischen Beamten eher ungewöhnlichen Wortwahl. Der Tanz mit den Problemen als eine Art Leitmotto fußt auf die intensive Auseinandersetzung des Dachauer Spitzenbeamten mit dem Buddhismus. Günther Domcke war ein begeisterter Leser von Alan Watts, dem amerikanischen Religionswissenschaftler und Schriftsteller.

Das mit der buddhistischen Leichtigkeit und Gelassenheit klappte in der Stadtverwaltung Dachau natürlich nur deshalb, weil Günther Domcke sein Geschäft mit unschlagbarer Kompetenz führte. Sein Wissen, seinen politischen Instinkt, seine Weitsicht, die Fähigkeit zur Vermittlung lobte denn jetzt auch Oberbürgermeister Peter Bürgel (CSU) zum Abschied in der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause. Das leidenschaftliche Engagement und die großen Verdienste Domckes für die Stadt Dachau ehrten die Stadträte denn auch mit einem ungewöhnlich starken und minutenlang anhaltenden Applaus, zu dem alle aufstanden. Der sichtlich bewegte Günther Domcke dankte mit einer kurzen Rede, in der er wie gewohnt das Miteinander in den Vordergrund stellte. Den Wechsel vom Staatsdienst in die kommunale Verwaltung und schließlich nach Dachau bezeichnete er als Glücksfälle. Im September 1968 begann er seine Verwaltungslaufbahn als Praktikant und später als Beamtenanwärter im Landratsamt Ebersberg. Als Regierungsinspektor war er von 1974 bis 1977 im Landratsamt Starnberg für die Gemeindeaufsicht und das Schulwesen zuständig. Dann wechselte Domcke als geschäftsführender Beamter zur Gemeinde Erling-Andechs. Im April 1984 übernahm er die Leitung des Hauptverwaltungsamtes Dachau. "Auf dieser Position erwies sich Herr Günther Domcke schnell als absoluter Glücksfall für die Stadtverwaltung und die gesamte Stadt", sagte Oberbürgermeister Bürgel. In den 29 Jahren seiner Dienstzeit habe Günther Domcke nicht nur die Entwicklung Dachaus begleitet, sondern erhebliche Beiträge zum Gelingen einer Vielzahl von Projekten geleistet. Sein Einsatz für das Wohl der Stadt, seine Energie und seine Aufgeschlossenheit gegenüber den Bedürfnissen der Bürger seien beispielgebend.

© SZ vom 01.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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