Corona:Situation im Klinikum weiter kritisch

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Erneut sind vier Landkreisbewohner an den Folgen der Virusinfektion gestorben. Experten raten, sich impfen zu lassen.

Auch eine Niederlage für die Impfgegner, sogenannten Querdenker und Verschwörungsgläubigen: Die Impfungen im Landkreis nehmen weiter Fahrt auf. In der vergangenen Woche wurden erneut rund 10 000 Impfungen verabreicht; damit dann auch schon 64 970 Drittimpfungen, wie das Landratsamt Dachau am Dienstag mitteilte. Die Mehrheit lässt sich von der wenige Hundert Menschen großen Minderheit der Corona-Demonstranten, die seit ein paar Wochen mit Lichterumzügen gegen die Pandemiebekämpfung protestieren, offenbar nicht irre machen. Die Drittimpfquote liegt bei 42 Prozent, in Bayern sind es 36,2 Prozent und deutschlandweit 36,6 Prozent der Bevölkerung.

Auch die Zahl der Erstimpfungen ist erneut gestiegen, um circa 1000 auf 113 322 (Stand: 27. Dezember). Damit liegt die Impfquote bei 73,2 Prozent. Insgesamt haben im Landkreis 110 289 Einwohner die zweite Impfdosis erhalten, die Quote stieg damit ebenfalls leicht auf 71,2 Prozent. Am Dienstag lag die Inzidenz im Landkreis bei 178,6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Die Inzidenz sinkt zwar kontinuierlich, aber die Experten halten die Lage für besorgniserregend: wegen der Virusvariante Omikron und einer bevorstehenden fünften Welle.

In der vergangenen Woche wurden dem Gesundheitsamt Dachau 275 Neuinfektionen gemeldet. Etwa 86 Prozent der Betroffenen zeigten Symptome. In zwei Fällen handelt es sich um die Omikron-Variante; 13 weitere Fälle sind begründete Omikron-Verdachtsfälle.

Sechs Patienten müssen intensivmedizinisch betreut werden

Am meisten betroffen sind Menschen zwischen 19 und 59 Jahren. Bisher konnte der Übertragungsweg des Virus in gut der Hälfte der Fälle ermittelt werden. Die Ansteckungen erfolgen nach wie vor hauptsächlich im privaten Umfeld. Ein Hotspot sei im Landkreis nicht erkennbar, urteilen die Experten. Die in den Schulen festgestellten Infektionen beruhen zum überwiegenden Teil auf außerschulische Infektionsorte. Zurzeit sind 28 Schüler aus 20 Klassen in zehn Schulen betroffen; drei Klassen mussten komplett in Quarantäne. In den Kindertagesstätten sind zehn Gruppen in neun Einrichtungen betroffen.

Die Situation im Helios Amper-Klinikum Dachau ist weiter kritisch, die Zahl der Corona-Patienten weiter hoch. Zurzeit werden 17 Patienten im Alter von 37 bis 88 Jahren mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion auf der Normalstation behandelt, wovon zwölf keinen Impfschutz haben. Fünf Patienten sind - meist mit dem Impfstoff des Herstellers Biontech - geimpft, die zweite Impfung liegt jedoch in allen Fällen über sechs Monate zurück. Dies zeigt, wie wichtig eine Boosterimpfung ist. Weitere sechs Patienten im Alter von 49 bis 71 Jahren müssen intensivmedizinisch betreut werden. Zwei dieser Patienten haben einen Impfschutz, der jedoch über sechs Monate alt ist - die anderen vier Patienten haben keine Coronaschutzimpfung. Leider sind in der vergangenen Woche vier weitere Erkrankte im Alter von 71, 72, 75 und 81 Jahren an den Folgen der Virusinfektion gestorben.

Auch zum Jahreswechsel sind die Impfteams im gesamten Landkreis unterwegs. Ebenso können Bürger alle Coronaschutzimpfungen (Erst-, Zweit- sowie Drittimpfungen) in den Arztpraxen erhalten. In den kommenden Wochen sind noch viele Impftermine offen. Die Koordinierungsgruppe Pandemie appelliert an alle, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen und die Auffrischungsimpfung vorzunehmen. Bis der Impfschutz wirkt, dauert es zehn bis 14 Tage, sagen die Ärzte. Mit Blick auf die Omikron-Variante müsse deshalb jetzt geimpft werden, damit möglichst viele Mitte Januar einen bestmöglichen Impfschutz hätten. Neben den Arztpraxen gibt es Impftermine unter www.landratsamt-dachau.de/drive-in und über BayIMCO ( www.impfzentren.bayern).

© SZ vom 29.12.2021 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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