Dachau:Christiane Liebhart übernimmt Kulturschranne

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Das Konzept sieht mediterrane Küche und Mittagstisch vor, Kleinkunstbühne und KVD bleiben.

Von Benjamin Emonts, Dachau

Die Kulturschranne in der Dachauer Altstadt hat eine neue Pächterin. Wie die Stadt Dachau am Freitag in einer Pressemitteilung schreibt, übernimmt die L & R Gastro GmbH das Prestigeobjekt. Mit der Vertragsunterzeichnung einigten sich die Stadt Dachau und Pächterin Christiane Liebhart auf ein gemeinsames Konzept. Die Kleinkunstbühne im Obergeschoss des Gebäudes soll demnach ebenso erhalten bleiben wie im Erdgeschoss die Galerie der Dachauer Künstlervereinigung. Das gastronomische Konzept der Pächterin sieht eine Mischung aus Café und Restaurant vor.

In der Geschichte um das zentral in der Dachauer Altstadt gelegene Schrannengebäude beginnt damit ein neues Kapitel. Die anfangs geplante Markthalle, für welche die ehemalige Kirchenschule aufwendig umgebaut wurde, floppte ebenso wie Ende 2010 die Zusammenarbeit mit dem Hofbräuhaus Traunstein oder mit der Bargenuss und Esskultur GmbH. Deren Geschäftsführer haben im vergangenen Jahr aus wirtschaftlichen Gründen den Pachtvertrag mit der Stadt Dachau gekündigt.

Frühstück von acht Uhr morgens bis Mittags

Nun also versucht sich die 28-jährige Christiane Liebhart an der Bewirtung der Schranne. Liebhart ist in Dachau aufgewachsen und hat in Weihenstephan Lebensmittelmanagement studiert. Sie ist die Tochter von Günter Liebhart, der sämtliche Mc Donalds Filialen im Landkreis Dachau betreibt. "Durch meine Liebe zum Kochen hatte ich schon immer das Ziel, etwas eigenes aufzumachen", sagt die 28-Jährige. In der Schranne habe sie dafür nun den perfekten Standort gefunden. Dort lasse sich "Moderne und Tradition vereinen".

Neben bayerischen Schmankerln soll ihre Speisekarte auch leichte, mediterrane Küche bieten. Für die Dachauer besonders erfreulich: "Es wird auch einen Mittagstisch geben." Außerdem soll man bei ihr von acht Uhr morgens bis mittags frühstücken können. Ihren Kaffee bezieht die 28-Jährige von einer Rösterei aus Rosenheim, die ihr Personal fachmännisch ausbilden wird. Mehr will Liebhart allerdings nicht verraten, "die Leute sollen ja neugierig werden".

Der Oberbürgermeister findet das Konzept interessant

Fest steht, dass das Untergeschoss der Schranne komplett umgestaltet werden soll. Nach Liebharts Vorstellung soll der gesamte Boden, der von der Stadt einst für viel Geld verlegt wurde, einheitlich erneuert werden. Der Biergarten soll aufgewertet werden, indem man den leicht abschüssigen Vorplatz der Schranne einebnet - ein Plan, den auch die Vorgänger schon verfolgten. Außerdem ist angedacht, einen Speisenaufzug einzubauen.

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) spricht von einem "interessanten Konzept", das Liebhart vorgelegt habe. "Ich wünsche mir, dass ihren Erwartungen entsprochen werden kann." Liebhart selbst hofft, dass die Schranne besser angenommen wird, "wenn etwas grundsätzlich geändert wird." Versagensängste kennt sie offenbar nicht. Schließlich seien mit der Kleinkunstbühne und der KVD-Galerie bereits funktionierende Elemente in der Schranne vorhanden. Es gelte nun, ein Gastronomiekonzept zu integrieren, dass das gesamte Haus vereint.

Voraussichtlich Ende Mai will Christiane Liebhart die Kulturschranne in der Altstadt wieder eröffnen. "Ich bin sehr euphorisch und zuversichtlich", sagt sie.

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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