Dachau:Betörende Klangschönheit

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Konzertauftritt mit Sicherheitsabstand: die jungen Musiker im Thoma-Haus. (Foto: SZ)

17 Violinschüler konzertieren erstmals wieder im Thoma-Haus

Der Verein "Musik erleben in Dachau" hat mit Schülern der Violinklasse von Gudrun Huber die ersten Konzerte im Dachauer Ludwig-Thoma-Haus nach der Corona-Pause veranstaltet. Während der Zeit der Kontaktbeschränkungen hatten sich die jungen Musiker voller Begeisterung ihrem Instrument gewidmet und sehr viel dazugelernt. 17 Schülerinnen und Schülerinnen hatten insgesamt 34 Stücke vorbereitet. Da keine Pausen erlaubt sind, wurden zwei Konzerte gegeben. Wie es die Vorschriften erfordern, behielten die Zuhörer ihren Mundschutz an und saßen in großem Abstand voneinander.

Der jüngere Nachwuchs präsentierte seine schwungvollen kurzen Stücke. Fiddlemusik und Ausschnitte aus Filmmusik und Oper waren die Highlights des Konzerts. Alle Schüler spielten voller Konzentration, einige sogar ohne Noten. Der vorgeschriebene große Abstand macht das Zusammenspielen allerdings zu einer echten Herausforderung. Mit energischer Klavierbegleitung gelang es Gudrun Huber, das Ensemble dennoch zusammen zu halten.

Das zweite Konzert fand am späteren Nachmittag statt. Die ausgezeichnet vorbereiteten Jugendlichen musizierten jeweils mehrere Stücke souverän und oftmals auswendig. Violinduette von J.S. Bach, musiziert von Felix Ewald und J.M. Leclair (Raphael Luca) aus der Barockzeit wechselten sich ab mit drei Sätzen einer Sonatine des zeitgenössischen Komponisten Petr Eben, virtuos gespielt von Anna Wolf und Giacomo Cerruti, beide aus der Gemeinde Markt Indersdorf. Besonders beliebt ist das romantische Concertino in h-moll von Oskar Rieding, dessen Sätze sich Isabel Siller und Alina Ritter aufteilten.

Klassische Duette von den Geigern Ignaz Pleyel und J.F. Mazas ergänzten die Zeitreise, die nach dem ersten Satz des Konzerts in G-Dur von Joseph Haydn schließlich zu den hinreißenden Remembrances aus dem Film "Schindlers Liste" führte. Raphael Luca aus Altomünster beeindruckte nicht nur in diesem Stück mit betörender Klangschönheit. Das Konzert schloss Jakob Höink (Markt Indersdorf) ab mit seiner bezaubernden Version von Larissas Lied aus "Die Wunderkinder". Begeistert war das Publikum auch von einem Novum: eine gelungene freie Improvisation, die Jakob an der Violine zusammen mit Benjamin Stibi am Klavier wagte. Die übrigen Stücke begleitete Gudrun Huber mit der Violine oder am Klavier.

© SZ vom 30.06.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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