Wohnen:Stadt überarbeitet kritisiertes Bauvorhaben

Lesezeit: 2 min

Rechts vom Anton-Bruckner-Weg sollen vier Wohnkomplexe und eine Quartiersgarage entstehen. (Foto: Toni Heigl)

Anwohner wehrten sich gegen die Planungen am Udldinger Hang. Die Stadt Dachau hat das Konzept nun angepasst.

Von Elisabeth Klaushofer, Dachau

Ohne Gegenstimmen hat der Dachauer Bau- und Planungsausschuss für das überarbeitete Konzept zum Bauvorhaben am Udldinger Hang gestimmt. Es ist der nächste Schritt zur Realisierung des seit 2022 angedachten und seitdem von den Anwohnern bemängelten Bauprojekts. Zwischen Schumannweg und Anton-Bruckner-Weg sollen künftig vier Wohnblöcke entstehen. Der Grünzug mit seinem alten Baumbestand im Süden soll erhalten bleiben. Dort war ursprünglich eine Kita geplant, sie soll nun in einem der Wohnblöcke unterkommen. Die Quartiersgarage am Breitenauer Weg fällt etwas kleiner aus und wurde gedreht, um die Zu- und Ausfahrt nach Süden zu ermöglichen.

"Eine sehr gelungene Planung", sagt Stadtbaumeister Moritz Reinhold dazu. Das finden auch die Stadträtinnen und Stadträte. "Wir würden das so unterstützen", heißt es etwa von SPD-Verkehrsreferent Volker C. Koch. Auch Stadtrat Wolfgang Moll (Wir) hält das neue Planungskonzept für "sehr erfreulich gegenüber 2022". Moll ist Teil der Bürgerinitiative, die sich im vergangenen Jahr gegen den damaligen Bebauungsplan formiert hatte. Kritikpunkte waren die Verkehrsbelastung durch die neue Kita und die Fällung der teils sehr alten Bäume im Süden des Grundstücks.

Rund 60 Wohneinheiten sind geplant

Doch Moll hat auch Anmerkungen zu dem überarbeiteten Konzept. "Sehr, sehr kritisch" sehe er die 450 Meter lange Straße, die in das Wohngebiet hinein zur Kita führe und dort ende. Der Bring- und Holverkehr zur Kindertagesstätte werde die Sackgasse belasten. Ein Argument, das seine Stadtratskolleginnen und Kollegen nicht zählen lassen. Denn Eltern aus dem umliegenden Wohngebiet könnten ihre Kinder per Fahrrad oder zu Fuß zur neuen Kita bringen, heißt es von Vertretern der CSU und SPD.

Moll fragte auch nach, wie viele Eigenheime nun genau entstehen sollen. Eine Frage, die weder Reinhold noch Stadtplanerin Ariane Jungwirth beantworten können und die deshalb für plötzliche Unruhe im Sitzungssaal des Rathauses sorgt. "Wieso hat man das nicht vorliegen?", fragt einer der Zuhörer. "Nicht vorhabensbezogen", heißt es von Reinhold. Er rechnet grob vor: 60 bis 65 Wohneinheiten seien vorgesehen.

Am Jahresende gibt es wieder eine Infoveranstaltung für Bürger

Auch die CSU findet lobende Worte für das neue Konzept. Stadträtin Gertrud Schmidt-Podolsky kritisiert allerdings den für sie zu knapp bemessenen Stellplatzschlüssel von 0,75 pro Wohneinheit. Deshalb könne ihre Fraktion nicht zustimmen. Doch weil dieser Punkt erst bei der Baugenehmigung wieder eine Rolle spielt, wurde er vom Ausschuss aus dem Konzept gestrichen. Im Oktober entscheiden die Stadträte über den Stellplatzschlüssel. Dieser wird dann in die Planung aufgenommen.

Ende des Jahres soll der Bau- und Planungsausschuss den Bebauungsplanentwurf beschließen. Für Bürgerinnen und Bürger gibt es dazu wie bereits im Februar eine Informationsveranstaltung.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLandtagswahl im Landkreis Dachau
:Der Hemdsärmelige

Manchmal wirkt Hubert Böck auch nach all den Jahren in der Kommunalpolitik noch unbedarft. Als Leiter des Rettungsdiensts in Freising ist er aber in Sachen Gesundheitspolitik ein Fachmann. Über einen, der am Boden haftet.

Von Jacqueline Lang

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: