Dachau:Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt

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235 Menschen haben sich im vergangenen Jahr für eine Ausbildung bei einem Betrieb im Landkreis Dachau entschieden. Nach Angaben der Industrie und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern entspricht dies dem Niveau des Vorjahres. "Es ist erfreulich, dass sich so viele Jugendliche für eine Ausbildung bei uns in der Region entschieden haben", sagt Werner Mooseder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Dachau. Dennoch seien viele Ausbildungsplätze in der Wirtschaft unbesetzt geblieben. Hier schlage sich langfristig die Demografie spürbar durch.

Laut Daten der Arbeitsagentur waren 2022 im Landkreis Dachau rund 160 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Angabe bezieht sich auf den ganzen Bereich der dualen Berufsausbildung, der neben der IHK unter anderem auch die Handwerkskammern und freie Berufe enthält. Über 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge in München werden im IHK-Bereich, also in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.

Am beliebtesten ist die Ausbildung zum Verkäufer

"Das Problem, die Lehrstellen besetzen zu können, wird leider zunehmen", so Mooseder. Der Grund sei aber nicht die mangelnde Ausbildungsbereitschaft der Firmen, betont der Unternehmer. "Die duale Ausbildung hat nach wie vor einen außerordentlich hohen Stellenwert für die Betriebe. Immerhin ist es die beste Investition gegen den Arbeitskräftemangel und in die Zukunft des Unternehmens." Seit Jahren entscheiden sich in Bayern konstant mehr als zwei Drittel eines Schuljahrgangs für eine duale Ausbildung, davon wiederum mehr als die Hälfte im IHK-Bereich. "Um diesen Anteil zu halten, müssen wir die Vorzüge der Ausbildung immer wieder bei Eltern, Schülern und Lehrern platzieren", fordert Mooseder.

Mit 33 neuen Ausbildungsverträgen war der Beruf der Verkäuferin sowie des Verkäufers der beliebteste Ausbildungsberuf im Landkreis Dachau, gefolgt von den Kaufleuten im Einzelhandel sowie den Bankkaufleuten. Insgesamt gibt es in Oberbayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren. Die Schwierigkeiten vor allem von kleineren Betrieben, überhaupt Auszubildende zu finden, belegt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie lag Ende 2022 im Landkreis bei 231, in den beiden Vorjahren waren es noch 242 und im Jahr 2019 gab es 246 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe.

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