Älterwerden:Mehr Hilfe und Rat für pflegende Angehörige

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Stefanie Otterbein kennt alle Akteure rund um das Thema Älterwerden im Landkreis. (Foto: Toni Heigl)

Stefanie Otterbein leitet seit einem Jahr die Fachstelle "Demografie Managen" im Landratsamt Dachau. In ihrer Bilanz stellt sie auch die Schwerpunkte für 2024 vor.

Ein Blick auf die "Regionalisierte Bevölkerungsberechnung" des Landesamts für Statistik zeigt: Die Bevölkerung altert, die Jungen hinken zahlenmäßig weit hinterher. Das gilt auch für den Landkreis Dachau. Von den knapp 159 000 Menschen, die laut besagter Prognose im Jahr 2024 hier leben, sind 45 800 im Alter zwischen 40 und 60. Sie stellen die größte Gruppe dar, gefolgt von den 30 600 Menschen im Alter zwischen 25 bis unter 40. Die drittgrößte Gruppe sind die 27 300 Jungsenioren zwischen 60 und 75 Jahre. Zum Vergleich: Im Landkreis leben gerade mal 9500 Menschen, die zwischen 19 und 25 Jahre alt sind.

Es ist also kein Wunder, dass man im Dachauer Landratsamt darüber nachdenkt, wie all die alten Menschen versorgt werden können. Längst gibt es eine Fachstelle mit dem Titel "Demografie Managen", seit 2008 auch ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK). Dessen Empfehlungen umzusetzen und das Konzept fortzuschreiben, auch das ist Aufgabe der Fachstelle.

Fast 360 Termine hat Stefanie Otterbein wahrgenommen

Seit Januar vergangenen Jahres ist Stefanie Otterbein die zentrale Ansprechpartnerin in der Fachstelle Demografie Managen. Jetzt hat sie ihre Bilanz des ersten Jahres vorgestellt. Am Anfang stand das Kennenlernen sämtlicher Organisationen und Einrichtungen im Landkreis rund um das Thema Älterwerden. Fast 360 Termine hat Otterbein wahrgenommen, in Arbeitskreisen, an Runden Tischen, mit den großen Wohlfahrtsverbänden, ehrenamtlichen Seniorenvertretungen, Nachbarschaftshilfen, Seniorenclubs, politischen Entscheidungsträgern, beratenden Personen, ambulanten Diensten, Wohn- und Einrichtungsleitungen und vielen anderen Engagierten.

Als inhaltliche Schwerpunkte zählt sie die Stärkung der Zusammenarbeit aller Kooperationspartner, das Bekanntmachen der Fachberatungen auf, aber auch die Durchführung des Fachtags "Älter werden im Dachauer Land".

Neuauflagen von Notauflage und WC-Flyer

Außerdem arbeitet Otterbein im Netzwerk Ehrenamt und in den Arbeitsgruppen Kurzzeitpflege und Hitze und Gesundheit mit, unterstützt den Landkreisseniorenbeirat und hat für eine Neuauflage von der Notfallmappe und der WC-Flyer gesorgt. Letzterer gibt einen Überblick über öffentlich zugängliche Toiletten im Landkreis.

Aus der Arbeit des vergangenen Jahres haben sich für Stefanie Otterbein zwei große Themen für 2024 herauskristallisiert: Vernetzung und Angebote zur Unterstützung im Alltag. Dazu will sie den Informationstransfer verbessern und alle Akteure in die Arbeit des Landkreises einbinden. Ganz oben steht aber auch die Entlastung pflegender Angehöriger. "Die Inanspruchnahme von Angeboten zur Unterstützung im Alltag, wie Betreuungs- und Angehörigengruppen, Seniorenbegleitungen, Unterstützung durch den ehrenamtlichen Helferkreis oder der Einsatz als ehrenamtlich Tätige Einzelperson, können da ein wichtiger Baustein sein", schreibt Otterbein in der Mitteilung. Daher wolle die Fachstelle "Demografie Managen" den Ausbau von Angeboten zur Unterstützung im Alltag weiter vorantreiben und über bestehende Möglichkeiten informieren.

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