Bundestagswahl im Landkreis Dachau:Mahnwache für das Klima

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Mit Zelten, viel Grün und einem großen Programm machen die Grünen mit der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer (Mitte sitzend) und Gemeinderat Michael Fritsch (rechts sitzend) auf den Klimaschutz aufmerksam. 24 Stunden wollen sie auf dem Platz bleiben. (Foto: Toni Heigl)

Die Karlsfelder Grünen campieren in der Neuen Mitte

Von Johannes Rockstuhl, Karlsfeld

Michael Fritsch zieht noch schnell seinen hellgrünen Anzug an. "Der ist mittlerweile schon mein Markenzeichen", sagt der Sprecher des Ortsverbandes Karlsfeld der Partei Bündnis90/Die Grünen. Anschließend baut er noch ein Zelt auf dem Bruno-Danzer-Platz auf. Hier in der Neuen Mitte neben einem Foodtruck und vor einem Einkaufszentrum will er Mahnwache halten 24 Stunden lang. Ziel ist es, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und Kritik an der Klimapolitik der aktuellen Regierung zu üben.

"Der Spirit fehlt noch", sagt Fritsch und blickt auf den leeren Platz. Ein paar grüne Hocker, Sonnenschirme und Stehtische sind da - und natürlich auch ein paar Parteifreunde. Doch langsam werden Interessierte angelockt. Beate Walter-Rosenheimer, Direktkandidatin für den Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck und Christian Hierneis, Sprecher für Umweltpolitik und Tierschutz im Landtag, unterstützen die Mahnwache mit Redebeiträgen. Zunächst ergreift Michael Fritsch das Wort und weist auf die kommenden 24 Stunden hin: "Das könnte heute etwas unbequem werden", sagt er und blickt auf die Wolken über ihm. Es herrschen frühherbstliche Temperaturen. Die Klimakrise könne jedoch auch unbequem werden, weshalb so eine Aktion wichtig sei, betont er. Außerdem ist einiges geplant, um Zeit vergnüglich zu gestalten: Riesen Seifenblasen, ein 20 Meter langer Brief zum Beschriften und Bemalen und am Abend noch eine Filmvorstellung. So eine Mahnwache müsse eigentlich nicht mehr notwendig sein, da die Klimakrise schon lange von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorhergesagt wurde, meint Hierneis.

"Unser Klima hat so eine Aktion verdient", sagt Walter-Rosenheimer. Die Bundestagsabgeordnete freut sich "über die starke Entwicklung der Partei in den letzten Jahren". Früher hätte sie immer alleine Wahlkampf betreiben müssen, doch mittlerweile finde sie überall im Freistaat Infostände der Grünen. Sie kritisiert Menschen, die zwar "grün tragen", sich jedoch nicht klimafreundlich engagieren. Mit einem kurzen Blick auf Fritschs Anzug fügt sie noch hinzu: "Hier weiß ich aber, dass im grünen Anzug auch was Grünes steckt."

© SZ vom 18.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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