Landkreis Dachau:"Wir bereiten uns auf den schlimmsten Fall vor"

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Eine Kerze und ein Radio mit Kurbelbetrieb können helfen beim Stromausfall. Das Landratsamt empfiehlt ein batterie- oder solarbetriebenes Radio auf seinem Flyer. (Foto: Christin Klose/dpa)

Zwar ist ein mehrtägiger Blackout eher unwahrscheinlich - dennoch bereiten sich die Kommunen darauf vor. Aktuell wird ein Infoflyer zum Blackout an die Bürger verschickt, darauf stehen auch zentrale Anlaufstellen in den Gemeinden, sogenannte Leuchttürme.

Ein mehrtägiger und großflächiger Stromausfall im Landkreis Dachau ist möglich - wenn auch unwahrscheinlich. Behörden, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger müssten sich jedoch darauf einstellen und die notwendigen Vorbereitungen treffen, teilt das Landratsamt mit. Deshalb hat es gemeinsam mit den Gemeinden und der Stadt Dachau einen Flyer erstellt, der über Maßnahmen und Anlaufstellen im Fall eines längeren Stromausfalls im Landkreis informiert. In den kommenden Tagen wird das sechsseitige Faltblatt verteilt, als Hauswurfsendung über die Post oder den Gemeindezeitungen beigelegt.

"In der Hoffnung auf den besten Fall bereiten wir uns auf den schlimmsten vor", unter diesem Motto hat der Katastrophenschutz des Landkreises um Landrat Stefan Löwl (CSU) Informationen zusammengetragen, um sich auf einen längeren Stromausfall vorzubereiten. Dabei geht es um die Schwerpunktthemen: Gesundheitsversorgung inklusive Rettungsdienst, Betreuung und Pflege auf Station und von zu Hause, Wasser, Abwasser sowie Gas- und Stromversorgung.

Eines müsse den Bürgern bewusst sein, schreibt das Landratsamt Dachau: "Eine zentrale Versorgung für die Bevölkerung kann nicht bereitgestellt werden", vor allem wenn es sich um einen überregionalen Stromausfall handelt. Die lokalen Kräfte müssten sich dann fokussieren auf besonders hilfsbedürftige Personengruppen, die kritische Grundversorgung sowie im Landkreis "gestrandete Personen". Daher empfehlen die Behörden eigenverantwortlich vorzusorgen.

Das Szenario sieht so aus: Zunächst sorgen die Bürgermeister im Falle eines längeren Stromausfalls für eine Anlaufstelle vor Ort, da dann auch Telefon, Handy und Internet nicht funktionieren. Gemeinsam mit den örtlichen Feuerwehren richten die Gemeinden insgesamt 35 sogenannte Leuchttürme ein: "Der Leuchtturm in der Gemeinde dient als zentrale Anlaufstelle der Bevölkerung und unterstützt die Selbstorganisation". Er ist ein öffentlicher Platz, Orientierungspunkt sowie Anlauf- und Kontaktstelle für Hilfesuchende. Von dort können etwa Rettungswagen und Notärzte alarmiert werden. Für die Stadt Dachau sind solche Leuchttürme beispielsweise bei den Stadtwerken und an mehreren Schulen ausgewiesen.

Michael Holland, der als Abteilungsleiter Sicherheit und Ordnung für den Katastrophenschutz zuständig ist, erklärt: "Mit dem Faltblatt wollen wir die Bürgerinnen und Bürger auf das mögliche Szenario Stromausfall aufmerksam machen. Jeder sollte für sich im Vorfeld einmal darüber nachdenken, was er oder sie im Ernstfall benötigt." Bei den Flyern wurde für jede Gemeinde eine örtliche Version erstellt. Neben den Leuchttürmen sind auch Hinweise für eine Notversorgung pro Person und Tag sowie die Auswirkungen eines Stromausfalls erklärt. Weitere Informationen stehen auf der Website des Landratsamtes: www.landratsamt-dachau.de/blackout zur Verfügung.

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