Bergkirchen/Karlsfeld:Kühlung für die Traglufthallen

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Folien sollen Flüchtlinge vor großer Hitze schützen

Die Traglufthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen in Bergkirchen und Karlsfeld werden zum Schutz vor der Sommerhitze mit speziellen Folien und Geräten ausgestattet. Die Firma Paranet aus Berlin, die solche Hallen im vergangenen Jahr in ganz Bayern aufgestellt hat und sie als Flüchtlingsunterkünfte an die Landratsämter vermietet, hat die Ausstattung der Massenunterkunft in Bergkirchen schon beendet. In Karlsfeld soll dies am Wochenende geschehen. Ob der Plan eingehalten werden kann, hängt allerdings vom Wetter ab. Zum Schutz vor der starken Sommersonne wird eine Folie auf die Oberfläche gezogen, die Sonnenstrahlen reflektiert. Sie kann nur angebracht werden, wenn es trocken und windstill ist. Wetterunabhängig ist dagegen die Installation von Kühlgeräten im Innenbereich der Traglufthallen.

"Wir wussten von Anfang an, dass die Hallen im Sommer eine zusätzliche Kühlung brauchen", sagt Wolfgang Reichelt, Sprecher des Landratsamts Dachau. Eine Delegation der Behörde hatte im vergangenen Jahr die Traglufthalle in Taufkirchen bei München besichtigt. Es war die erste überhaupt, die in Bayern aufgestellt wurde. Am Tag des Besuchs war es sehr heiß: "Innen herrschten mehr als 40 Grad", sagt Reichelt. Solche Temperaturen hätten auch in den beiden Traglufthallen in Bergkirchen und Karlsfeld gedroht. Schon vor drei Wochen, als tagelang die Sonne schien und das Thermometer mehr als 25 Grad anzeigte, sei es in den Unterkünften "sehr, sehr unangenehm" gewesen, berichtet Reichelt. Laut der Firma Paranet macht allein die Folie einen Temperaturunterschied von bis zu zehn Grad aus. Sie wird allerdings nicht auf die gesamte Oberfläche der Traglufthallen gezogen, sondern lediglich über den Bereich, in dem sich die Schlafkabinen befinden. Denn sie verdunkelt die Hallen, in die sowieso wenig Tageslicht dringt, noch weiter.

Die Zahl der Flüchtlinge, die noch in den Traglufthallen wohnen, wird derweil langsam kleiner. In Bergkirchen sind es noch 233, 65 Plätze sind frei, in Karlsfeld wohnen 186 Personen, 102 Plätze sind frei. Auch die Zugangszahlen liegen weiterhin bei null: Seit April wurden dem Landkreis keine Flüchtlinge mehr zugewiesen. Das Landratsamt will trotz eines von der Regierung von Oberbayern ausgesprochenen Baustopps an ihrem Plan festhalten, so viele neue Flüchtlingsunterkünfte zu bauen, dass alle Menschen aus den Traglufthallen in feste Unterkünfte verlegt werden können. Die Hallen waren von Anfang an nur als temporäre Unterbringungsmöglichkeit vorgesehen.

© SZ vom 03.06.2016 / asl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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