Ausstellung:Kontraste

KVD-Mitgliederausstellung in der Kulturschranne

Die größten Gegensätze in der Mitgliederausstellung der Künstlervereinigung Dachau (KVD) bilden die Werke der Kuratorinnen Maria Detloff und Annekathrin Norrmann. Beide loten die Pole des Themas "Schwarz" aus. Maria Detloff (Bild oben) lässt sich von einem Schwarz-Weiß-Spiel leiten, so dass eine jugendstilähnliche Landschaft entsteht. Die ist dekorativ ansprechend und variiert die Kontraste in Grautönen. Man bekommt, was man sieht, und befindet sich in der Rolle eines Betrachters, der seine Sehgewohnheiten mit denen der Malerin entspannt abgleicht und das Werk beurteilt.

Eine solche Haltung ist vor einem der Werke der Künstlerin Annekathrin Norrmann nicht möglich. Denn der Betrachter bekommt nicht das, was er sieht. Vielmehr sieht er nur das, zu dem er bereit und auch fähig ist. Norrmann präsentiert eine komplexe Wahrnehmung von Silhouetten und andeutungsweise realen Gegebenheiten. Die Bilder fordern heraus, ähnlich den Werken der konkreten Kunst oder der Farbfeldmalerei, die keine Referenzpunkte mehr in einer Außenwelt haben. Annekathrin Norrmann geht einen Schritt weiter und einen zurück, indem die Welt der Gegenstände nur noch erscheint. Zwischen diesen Polen changieren die übrigen Werke einer gelungenen Ausstellung. Noch bis Freitag, 23. Dezember, in der Kulturschranne der Altstadt.

© SZ vom 16.12.2016 / We - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: